Auszug
wurde vor einigen Jahren in einer TV-Wissensshow gefragt. Es waren die Anfänge des Edutainment (Education + Entertainment). Man konnte ‚Wissen gewinnen‘, heute wird man ‚Millionär‘, oder auch nicht, gewinnt als ‚wissender Prominenter‘, als Bürgermeister, als Vertreter eines Bundeslandes Geld für Kinderheime oder Hilfsprogramme. Wissen ist Werbeträger. Vom Kinderfernsehen, über Quiz- und Schulwettbewerbe um den Auftritt einer Musikgruppe, vom Nachmittags- bis zum Abendprogramm wird um Wissen gespielt. Selten hört man noch, dass ‚um Wissen gerungen‘ werde. Mit Medien findet, wie immer, Wissen auf der Ebene des anerkannten, speicher- und sendbaren Informationsstatus von Wissen statt. Es sind Spiele mit vergangenem Erkennen, mit bereits Erkanntem. Ob die Fähigkeit zu wissen bei Zuschauerinnen und Zuhörern entsteht, ist ungewiss. Eher geht es um Bekanntes, um Kennen nach der Frage: „Was ist ein...?“ In Gruppen, mit Joker, mit 50/50-Chance über den richtigen Lösungsweg und das mögliche Ergebnis zu verhandeln, in der show und im Wohnzimmer, ist wichtiger, als ‚der Schnellste‘ zu sein. Wege, wie man zur richtigen Antwort kommt, sind in das Sendekonzept eingebaut, ob bei „Clever“, „Genial Daneben“, „Eins, Zwei oder Drei“, bei Jörg Pilawa oder Günther Jauch. Die Shows sind gut beraten: Sie sind nicht nur auf Sachwissen aus, sondern auf ‚Lösungswege‘, auf Kooperation sozialer Gruppen, auf die Verbindung verschiedenster sachlicher Wissenspools.
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Faßler, M. (2007). Wissenserzeugung. Forschungsfragen zu Dimensionen Intensiver Evolution. In: Koch, G., Warneken, B.J. (eds) Region — Kultur — Innovation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90504-4_2
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