Auszug
Nicht nur in Deutschland gibt es derzeit politische Streitigkeiten um grundlegende Reformen des Wohlfahrtstaates. Im internationalen Vergleich fällt jedoch auf, dass wir nicht mehr als „Modell Deutschland“ gefeiert, sondern überwiegend als „Patient Deutschland“ wahrgenommen werden und zum anderen viele deutsche Probleme (etwa in der Arbeitsmarktpolitik, aber auch generell bei der sozialen Sicherung) andernorts schon aktiv politisch bearbeitet, wenn auch nicht immer gelöst worden sind. Im folgenden soll zunächst skizziert werden, wie sich die deutsche Gesellschaft seit Jahren und zum Teil unmerklich in eine Stagnationsgesellschaft verwandelt hat, was sich auch unmittelbar auf die Politik auswirkt, die nun in ein Dilemma gerät: „Je länger die Stagnation dauert, je größer der aus ihr resultierende Problemstau wird, desto mehr verstärkt sich der Druck auf die Politik, sich nicht mehr mit Krisenmanagement (das sich seinerseits nicht selten auf eine bloße Sanierung der Staatsfinanzen reduziert) zu begnügen, sondern endlich das Notwendige zu tun, um wieder Prosperität herbeizuführen“ (Lutz1984, 239).
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2006). Von der Nachkriegsprosperität zur Stagnationsgesellschaft. In: Wandel wider Willen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90503-7_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90503-7_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15284-4
Online ISBN: 978-3-531-90503-7
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)