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Idealtypus und Verstehen

Max Webers Logik der Handlungsdeutung

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Jahrbuch für Soziologie-geschichte

Auszug

Sozialwissenschaftliche Begriffe stehen und fallen mit ihrer Erkenntnisleistung. Dazu müssen sie präzise bestimmt sein. Nur wenn Klarheit herrscht über ihren methodischen Gehalt und ihre Abstraktionsleistung, nur wenn feststeht, wie die Verfahren der Begriffsbildung „sich [im] Objekte die ihren Bedingungen angepasste Wirklichkeit“ gleichsam „schaffen“ (Hönigswald 1912: 63), kann von Begriffen als gesicherten, in ihren Ergebnissen dem Kriterium der intersubjektiven Gültigkeit genügenden Erkenntnisinstrumenten gesprochen werden. Dieser methodologischen Maxime gemäß müssten im Forschungsbetrieb der Sozialwissenschaften nur solche Begriffe in Gebrauch sein, die nachweislich einen Beitrag zur Klärung des menschlichen Zusammenlebens leisten. Das ist bei der Mehrzahl der Begriffe fraglos der Fall, mit einer Ausnahme: dem Begriff des Idealtypus. Obwohl der Idealtypus beinahe schon ein Bestandteil der wissenschaftlichen Umgangssprache geworden ist, liegt seine logische Bestimmtheit noch immer weitgehend im Dunkeln. Es hält sich sogar hartnäckig das Urteil, er sei von vorneherein widersprüchlich und durch erkenntnislogische Reflexion entweder nur teilweise oder überhaupt nicht fassbar.

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Carsten Klingemann

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Guy Oakes zum 65. Geburtstag gewidmet

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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften|GWV Fachverlage GmbH

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Merz-Benz, PU., Wagner, G. (2007). Idealtypus und Verstehen. In: Klingemann, C. (eds) Jahrbuch für Soziologie-geschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90494-8_3

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-531-90494-8

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