Auszug
Die globalen und nationalen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass die Migration nach Europa anhalten wird. Wie sollten die Städte aber mit dieser Herausforderung umgehen? Einerseits sind die Großstädte auf Zuwanderung angewiesen, aber andererseits besteht die Forderung, die Migranten sollen keine räumliche Konzentration bilden dürfen. Vielmehr wird eine gleichmäßige Verteilung der Migranten in der Stadt postuliert, um zum einen ihre Integration zu fördern und zum anderen mögliche, durch die räumliche Konzentration bedingte Vorurteile der Majoriät zu unterbinden. Dagegen gehen die Segregationsbefürworter davon aus, dass gerade die ethnische Gemeinschaft bei der Aufnahme und Begleitung der Zuwanderer im Integrationsprozess eine wichtige Funktion übernehmen könnte.279 Die Argumentationen für eine freiwillige Koloniebildung gehen von dem Grundgedanken aus, dass die lokale Konzentration und damit die Nähe zur eigenkulturellen Gruppe eine positive Binnenintegration und dadurch die Eingliederung in die Gesamtgesellschaft bewirken könnte. Die These, dass die räumliche Konzentration der Migranten eine Vorbedingung und somit der erste Schritt in der sukzessiven Eingliederung dieser Bevölkerungsgruppe darstellt, ist bereits in den Anfängen der Migrationsforschung artikuliert worden.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Ethnische Kolonie im Disput: Zur Ambivalenz der ethnischen Segregation. In: Ethnische Kolonien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90484-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90484-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15258-5
Online ISBN: 978-3-531-90484-9
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