Auszug
Der Blick auf das politische System Chinas enthüllt auf nahezu allen Ebenen das Nebeneinander und die Vermischung ungleicher Strukturen. Mit den herkömmlichen politikwissenschaftlichen Begrifflichkeiten kommt man nicht weit. Das Hybride ist ein Generalmerkmal der chinesischen Politik: Hier ein TurboKapitalismus, Bau-, Lebens- und Unterhaltungsformen sowie Wirtschaftspraktiken, die Chinas Wachstumszonen längst an das Erscheinungsbild der Wirtschaftsmetropolen Asiens und der übrigen Welt herangerückt haben — dort, nicht allzu weit entfernt, landwirtschaftliche Armutsgebiete, die von einer aufgeblähten, parasitären Bürokratie in einer Weise ausgebeutet werden, wie man sie aus den rückständigsten Staaten Afrikas und Asiens kennt. Hier industrielle Megagebiete mit frappierender Arbeitslosigkeit, darunter bereits Industriebrachen, wie in Bitterfeld, Oberschlesien oder im Ural, dort ein Kapitalismus, der Arbeiter- und Beschäftigtenrechte ignoriert und mit der Ausbeutung billiger und illegaler Arbeit eindrucksvolle Gewinne erwirtschaftet. Hier offene Arme für das ausländische Kapital, dort der Versuch, die politischen Ideen des Auslandes von China fernzuhalten.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Resümee. In: Politik in China. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90477-1_9
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