Auszug
Das folgende Kapitel befasst sich mit den geltungstheoretischen Grundlagen des Multikulturalismus mit dem Ziel, einen ersten Überblick über die Modelle und Denkansätze zu geben. Darüber hinaus zeichnen wir den „kommunitaristischen Fehlschluss“ (Forst 1994:35) von der konstitutionstheoretischen zur geltungs- theoretischen Relevanz der kulturellen Mitgliedschaft nach und entwickeln somit ein erstes systematisches Gegenargument. Der „Fehlschluss“ beruht in der Hauptsache darin, dass die Frage der Rechtfertigungsfähigkeit kollektiver Rechte und Pflichten letztlich mit der These vom sozialisationstheoretischen Vorrang des Kollektivs beantwortet wird. Kollektive Identität ersetzt Legitimität. Damit wird die individuelle Freiheit, sich von Gruppenbezügen zu distanzieren, diskreditiert, was eine entscheidende Weichenstellung zugunsten des latenten Kollekti-vismus und Paternalismus der multikulturalistischen Identitätspolitiken darstellt.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Identität statt Legitimität. Zu den geltungstheoretischen Aporien des Mainstream-Multikulturalismus. In: Bienfait, A. (eds) Im Gehäuse der Zugehörigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90468-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15219-6
Online ISBN: 978-3-531-90468-9
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