Auszug
Dem Bundestagswahlkampf im Jahr 1965 kam für die Christlich Demokratische Union (CDU) eine besondere Bedeutung in der deutschen Nachkriegsgeschichte zu: War er doch der erste, an dessen Spitze nicht Konrad Adenauer, sondern Ludwig Erhard als „Zugpferd“ für die Union stand. Der Begründer der Kanzlerdemokratie, Konrad Adenauer, hatte sich nach dem Wahlsieg 1961 in dem Koalitionsvertrag mit der Freien Demokratischen Partei (FDP) das Versprechen zu einem vorzeitigen Rücktritt im Laufe der Legislaturperiode abringen lassen. Nach der SPIEGEL-Affäre, die eine Neuordnung des christlich-liberalen Kabinetts erforderlich machte, legte er offiziell am 15. Oktober 1963 sein Amt nieder. Bereits im Frühjahr 1963 hatte die CDU/CSU-Fraktion Erhard zum nächsten Kanzlerkandidaten bestimmt — nicht ohne den heftigen Widerstand Adenauers. Am 16. Oktober 1963 wählte der Deutsche Bundestag den bisherigen Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard zum neuen Bundeskanzler.1
Vgl. Lehmann 2002: 149ff.
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Quellen und Literatur
Literatur
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Nocker, I. (2007). Der Wahlkampf für Ludwig Erhard 1965. In: Jackob, N. (eds) Wahlkämpfe in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90448-1_9
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