Auszug
In der Literatur wurde der Bedeutung geschlechtsspezifischer Unterschiede für die wahrgenommene Gerechtigkeit von betriebsbedingten Lohnkürzungen und Kündigungen bisher wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Aus der Psychologie sind einige Ansätze bekannt, die eine Verbindung zwischen moralischen Einstellungen und dem sozialen Geschlecht herstellen. So argumentiert Gilligan (1982), dass Männer Entscheidungen eher auf Grundlage allgemeiner moralischer Prinzipien treffen, während Frauen eher eine situative Moral zeigen. Für Frauen ist Fairness kein moralischer Imperativ. Sie treffen ihre Wahl eher unter Beachtung situativer Begleitumstände. Zudem bestätigen Ergebnisse der experimentellen ökonomie, dass Frauen in Fairnessexperimenten stärker auf änderungen des experimentellen Designs reagieren (Eckel, Grossman 1996). Es kann daher vermutet werden, dass Frauen und Männer betriebliche Personal- und Lohnanpassungen unterschiedlich bewerten.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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von Sohr, T. (2006). Gender und Gerechtigkeit. In: Arbeit und Gerechtigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90447-4_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15159-5
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