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Reformation: Der eigene Weg zum Heil und der Zwang zum Erfolg im Beruf

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Identität
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Auszug

Ich habe Hegels Würdigung der Humanisten damit enden lassen, dass sie „eine Lebensphilosophie aus dem Kreise der menschlichen Erfahrung“ betrieben und sich „feine Gedanken“ über den Menschen und die gesellschaftlichen Verhältnisse gemacht hätten. Sie hätten dazu beigetragen, dass der Mensch auf sich als Mensch aufmerksam wurde und sich zutraute, über sich selbst und die Umstände seines Lebens selbst nachzudenken. Der „Übergang“, in dem das neue Selbstbewusstsein in seiner ganzen Berechtigung erkannt wurde, erfolgt für Hegel in der Reformation. (Hegel 1833, Bd. III, S. 48) Ich stelle diesen Übergang, in dem das Zutrauen des Menschen zu sich selbst zum Programm wurde, zunächst in den Worten Hegels dar und leite dann über zu der Wendung, die die Reformation in der Zeit nach Luther in weiten Teilen Europas nahm.

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Literatur

  1. Diese Definition unterscheidet sich natürlich von der Erklärung, die Karl Marx im „Kapital“ gegeben hat. Danach sind Geld und Ware, Produktions-und Lebensmittel „nicht von vornherein Kapital“, sondern sie werden es erst dann, wenn sich „zwei Sorten von Warenbesitzern“ gegenüberstehen und in Kontakt treten, nämlich „Eigner von Geld, Produktions-und Lebensmitteln“, die fremde Arbeitskraft ankaufen, und andererseits Arbeiter, die kein Eigentum an den Verwirklichungsbedingungen ihrer Arbeit haben und ihre Arbeitskraft verkaufen. (vgl. Marx 1867, Bd. 1, S. 742) Die Kapitalisten verfügen über die Produktionsmittel und die Lohnabhängigen. Sie mehren ihr Kapital, indem sie dem Arbeiter konsequent den Mehrwert ihrer Arbeit vorenthalten. (Für eine kurze Einfuhrung in die Theorie von Marx siehe Abels 2004, Bd. 1, Kap. 10.2.)

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  2. Als Führer der „Hugenotten“, wie die von Calvin beeinflussten französischen Protestanten genannt wurden, überlebte Heinrich von Navarra die Pariser Bluthochzeit („Bartholomäusnacht“) von 1572, in der tausende seiner Anhänger umgebracht wurden. Als er später, nach einem Sieg über das königliche Heer seinen Anspruch auf die Krone nicht gegen den Druck des Papstes, Spaniens und des katholischen Adels in Frankreich durchsetzen konnte, konvertierte er zum Katholizismus („Paris ist eine Messe wert.“) und erklärte im Edikt von Nantes (1598) den katholischen Glauben zur Staatsreligion. Gleichzeitig gewährte er aber der reformierten Religion Gewissensfreiheit. Mit Heinrich IV., der von 1689 bis 1710 regierte, begann der Aufstieg des absoluten Königtums.

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  3. Benjamin Franklin (1748): Advice to a Young Tradesman. Zitiert nach Weber 1904/05a, S. 160f.

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  4. Ein eindrückliches Dokument dieses Geistes ist der schon zitierte »Advice to a Young Tradesman« von Benjamin Franklin. (Vgl. auch Abels 2004, Bd. 1, Kap. 10.3.) Ich werde auf den Ratschlag noch einmal zurückkommen, wenn ich unter dem Stichwort „Individualisierung“ Chance und Preis der Moderne gegenrechne.

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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2006). Reformation: Der eigene Weg zum Heil und der Zwang zum Erfolg im Beruf. In: Identität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90437-5_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90437-5_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-531-90437-5

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