Auszug
Bei meiner ersten, das Bewusstsein der Freiheit des Individuums betonenden Definition3 habe ich Individualisierung als die eigene Vorstellung des Individuums von sich selbst und von der sozialen Bedeutung und Relevanz der gesellschaftlichen Verhältnisse bezeichnet. Der Mensch nimmt die gesellschaftliche Ordnung und ihre Institutionen nicht mehr einfach hin, sondern reflektiert ihren Sinn für sich. Er nimmt sich als ein besonderes Individuum an seinem spezifischen Ort in der Gesellschaft und in seiner besonderen Funktion wahr. Individualisierung bedeutet in diesem Sinne, gegen die Dominanz der Gesellschaft den Anspruch des Individuums auf eigenes Denken und Handeln zu erheben. Die Geschichte der Individualisierung ist der unmerkliche Kampf, gegenüber kollektiven Verpflichtungen und traditionellen Orientierungen individuelle Vorstellungen von den richtigen Zielen und Mitteln des Handelns durchzusetzen.
Siehe oben Kap. 3.2 „Individualisierung — eine erste, das Bewusstsein der Freiheit betonende definition“.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Peter L. Berger (1980): Der Zwang zur Häresie, S. 24
Ulrich Beck (1993): Die Erfindung des Politischen, S. 151
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2006). Individualisierung — zweite, auch die Last der Freiheit betonende Definition. In: Identität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90437-5_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90437-5_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15138-0
Online ISBN: 978-3-531-90437-5
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)