Auszug
Vom Baum der Erkenntnis isst man bekanntlich nicht ungestraft. Wie wäre es aber gewesen, wenn die beiden, die es als erste versuchten, nicht gleich wie der hätten sein wollen, der alles und ganz für sich ist, überdies alles weiß und zwischen Gut und Böse unterscheiden kann? Was wäre passiert, wenn sie, deren pures Genießen durch keine Arbeit und keine Einschränkung (bis auf den einen Baum natürlich) getrübt war, einfach so und nur zum Zeitvertreib erst mal gefragt hätten, wer sie sind? Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass sie dazu ungefragt eine Antwort erhalten haben, denn es heißt, ihnen seien die Augen aufgegangen und sie hätten erkannt, dass sie nackt waren. Darauf verhüllten sie sich, dann versteckten sie sich, und schließlich musste Adam Rede und Antwort stehen, wieso er überhaupt weiß, dass er ist, wie er ist, nämlich nackt. Der Rest ist bekannt.
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Literatur
Edward A. Shils (1960): Die Massengesellschaft und ihre Kultur, S. 90
Georg Christoph Lichtenberg (1775): Sudelbücher 1, E 243
Ulrich Beck (1993): Die Erfindung des Politischen, S. 150
Erving Goffman (1959): Wir alle spielen Theater
Helga Bilden (1997): Das Individuum — ein dynamisches System vielfältiger Teil-Selbste, S. 238
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Vorbemerkung: Über einen dreifachen Anspruch und den Mut zur Identität. In: Identität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90437-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90437-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15138-0
Online ISBN: 978-3-531-90437-5
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