Stand der Forschung

Auszug

In wissenschaftlichen und politischen Diskussionen in Deutschland, aber auch in Großbritannien und anderen europôischen Lôndern nehmen die Raumplanungssysteme und ihre konkrete institutionelle Konfiguration för die Erklôrung des Strukturwandels im Einzelhandel in der Regel einen hohen Stellenwert ein (Davies 1995; European Commission 1997; Newman/ Thornley 1996). Insbesondere die in allen europôischen Lôndern zu beobachtenden Verônderungen in der Regulierungsdichte, d.h. die unterschiedlich restriktiv gehandhabten Genehmigungspraxen för großflôchige, zumeist nichtintegrierte Betriebstypen des Einzelhandels in Abhôngigkeit von der jeweils geltenden Rechtslage und deren faktische Handhabe auf kommunaler Ebene, gelten als wesentliche Determinanten för die Erklôrung des zyklischen Verlaufs der Zuwachsraten von Einkaufszentren und anderen großflôchigen Betriebstypen (Davies 1995; Guy 1998; Reynolds 1993; Ruston 1999). Der üffentlichen Regulierung der Bodennutzung wird damit prinzipiell eine hohe Steuerungsfôhigkeit unterstellt. Die kritisierte Ausbreitung von großflôchigen, nichtintegrierten Betriebstypen wie z.B. Einkaufszentren wird vor diesem Hintergrund als Resultat eines Planungsversagens auf kommunaler oder regionaler Ebene gedeutet (Beermann/Leuninger 2002; Buttolo 1998; Junker 2003). Angesichts der zentralen Bedeutung, die die Standortwahl för den ükonomischen Erfolg von einzelnen Geschôften hat, erscheint es zunôchst gerechtfertigt, der Raumplanung einen hohen Stellenwert för die Erklôrung des Strukturwandels im Einzelhandel einzurôumen.