Einleitung

Auszug

Im europäischen Einzelhandelssektor vollzieht sich ein Strukturwandel, der in verschiedenen raumbezogenen fachdisziplinären, aber auch in öffentlichen Debatten vorwiegend unter dem Aspekt neuer Standortpröferenzen diskutiert wird (Baret et al. 2000; Dawson 1999; Kulke 1997). Die befürchtete „Enthandelung der Innenstödte“¹, die sich in Folge der großen Zuwachsraten von Einzelhandelseinrichtungen auf der „grünen Wiese“ einzustellen droht, ist vor allem aufgrund der drohenden negativen Konsequenzen für die wirtschaftliche Prosperitôt und soziale Kohôsion der Stôdte ein beliebtes Thema auf Fachforen und in Kolumnen über die Zukunft der Innenstôdte. Obwohl verschiedene Autorinnen und Autoren² jeweils unterschiedliche Facetten dieses sektoralen Wandels thematisieren, stehen die kontinuierlich anwachsenden Marktanteile großflôchiger Betriebstypen als wesentlicher Einflussfaktor für neue Raumstrukturen des Einzelhandels im Mittelpunkt des Interesses. Wôhrend über die Auswirkungen des Betriebstypenwandels auf Konsumenten, Standorte und die Beschôftigung – trotz unterschiedlicher Bewertungen – weitgehend Einigkeit besteht, sind die fördernden und hemmenden Faktoren und ihre relative Bedeutung in der Forschung umstritten. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht die Wirksamkeit der öffentlichen Regulierung der Bodennutzung: Einige Wissenschaftler vertreten die These, die Verônderungen der rechtlichen und faktischen Genehmigungspraxis sei die entscheidende Determinante für die Ansiedlung von großflôchigen Einzelhandelseinheiten (Bleyer 1999; Fernie 1996; Lademann 1999).