Auszug
„In jeder Gesellschaft gibt es sozial geprägte Identität in der An-sich-Form, auch rudimentäre situative Darstellungen des Selbst sind historisch universal. Ob das Ich über Formen des Gedächtnisses verfügt, die symbolisch seine gesamte Vita thematisieren, das hängt vom Vorhandensein von sozialen Institutionen ab, die eine solche Rückbesinnung auf das eigene Dasein gestatten. Wir wollen solche Institutionen Biographiegeneratoren nennen. Als Beispiele seien hier genannt die Beichte oder die Psychoanalyse, das Tagebuch oder die Memoiren, aber auch bestimmte Formen der medizinischen Anamnese oder das Geständnis vor Gericht. Seit neuestem wird wohl auch das von Sozialwissenschaftlern veranlaßte biographische Interview hinzuzurechnen sein. Identität-an-Sich ist universell, aber nicht Identität-für-Sich. Diese ist Korrelat von historisch keineswegs allgemein verbreiteten Biographiegeneratoren“ (Hahn 2000: 100).
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Biographische Fallrekonstruktion. In: Biographische Fallarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90409-2_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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