Auszug
Mit der Thematisierung von Nichtwissen wird die Zukunft als Zukunft wieder sichtbar. Die modernen Gewissheiten der ,Zähmung’ von Zukunft durch methodisch verfahrende Naturforschung, technologische Innovationsentfaltung und bürokratisch organisierte Handlungsvollzüge werden zunehmend hinterfragt. Mit zwei Pointen. Zum einen ist es gerade der Erfolg moderner ,Zähmungsbemühungen’, welcher gegenwärtig zu einem Aufbrechen von Zukunftsdiskursen und dabei zu einem Verheddern der verschiedenen Handlungslogiken führt. Erst die ungeheure Ausdehnung wissenschaftlicher Erkenntnismöglichkeiten provoziert als Nebenfolge Schließungsprozesse von Zukunft, die sich als Segmentierung von Zukunft deuten lassen (vgl. Kap. 4.4; Kap. 5.3). Zum anderen eröffnet und erzwingt diese Entwicklung in der Gegenwart selbst neue Handlungs- und Entscheidungsspielräume. Diese weisen jedoch einen hoch ambivalenten Charakter auf. Denn die entstehenden „Zonen der Uneindeutigkeit“ (Agamben) sind nicht einfach Zonen fehlender Eindeutigkeit. Es sind Zonen, in denen unklar ist, ob überhaupt und wenn ja in welcher Weise Eindeutigkeit hergestellt werden kann - oder soll.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Politik im Wandel — Entscheiden in „Zonen der Uneindeutigkeit“. In: Die Gegenwart der Zukunft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90404-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90404-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14641-6
Online ISBN: 978-3-531-90404-7
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