Auszug
Die „Politik“ von Aristoteles (384-322 v. Chr.) gilt als das Gründungswerk der Politikwissenschaft in Hinblick auf die Titelgebung wie bezüglich des Methodenbewusstseins der Darstellung. Aristoteles war 367 v. Chr. in Piatons Athener Akademie eingetreten. Anders als sein akademischer Lehrer zielt Aristoteles nicht darauf, ein philosophisches Lehrgebäude zu errichten, sondern sammelt zunächst Fakten und Meinungen, die er ausgewogen diskutiert, bevor er seine eigenen Überzeugungen als Ergebnis präsentiert. Das Buch ist im Kontext der ethischen und verfassungshistorischen Themen zu lesen, denen er gesonderte Arbeiten widmete. Zu nennen sind die „Nikomachische Ethik“, in der die Politik als Ort speziellerer Fortführung ethischer Überlegungen benannt wird, die „Rhetorik“ mit einer Theorie politischer Kommunikation in der Demokratie und die Sammlungen politischer Verfassungen. Die „Politik“ behandelt vergleichend neben den griechischen Stadtstaaten auch kretische, phönizische und vermutlich auch persische Verfassungformen. Sie basiert auf tief greifenden philosophischen Grundüberlegungen und umfangreicher empirischer Feldforschung. Dies schlägt sich in Passagen unterschiedlicher Länge zu Meinungen anderer Autoren, verschiedensten politischen Verfassungen sowie der Darstellung und Diskussion zahlreicher Modelle nieder. Die am ausführlichsten behandelte und zugleich am deutlichsten abgelehnte Lehrmeinung ist dabei die Piatons.
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Literatur
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Llanque, M. (2007). Aristoteles, Politika, ca. 335 v. Chr.. In: Kailitz, S. (eds) Schlüsselwerke der Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90400-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90400-9_4
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