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Scheitern als Chance. Helmut Kohl und die Bundestagswahl 1976

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Gescheiterte Kanzlerkandidaten
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Auszug

„Ich will Bundeskanzler werden in dieser ganz konkreten Situation“1, so lautete Helmut Kohls Mantra in der Wahlnacht des 4. Oktober 1976. Als großer Rhetoriker galt Kohl auch in den 1970er-Jahren nicht. Es handelte sich um einen typischen Helmut-Kohl-Satz, ausgesprochen in einer für Kohl typischen Situation. Helmut Kohl hatte es nicht geschafft. Oder doch? Die Chancen für die CDU, die Regierung zu bilden, standen schlecht. Zwar wurde Kohl gleich am Tag nach der Wahl bei Bundespräsident Walter Scheel vorstellig, um den Auftrag zur Regierungsbildung einzuholen. Doch Scheel beschied ihm freundlich, dass eine sozialliberale Koalition ungleich bessere Chancen besaß, den Kanzler zu stellen. Dennoch: Die Union hatte mit 48,6 Prozent das zweitbeste Ergebnis in ihrer Geschichte erzielt, und das ohne den Kanzlerbonus im Allgemeinen und den Nimbus Adenauers im Besonderen. War Kohl nun Sieger oder Besiegter?

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Literatur

  1. Zit. nach Kaiser, Carl-Christian: Die Beinahe-Sieger der Union, in: Die Zeit, 08.10.1976.

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  2. Wenn Hans-Peter Schwarz Mitte der 1980er-Jahre klagte, dass die heutigen Politiker allein durch ihre politischen Milieus geprägt seien und dass ihnen ein Schicksal, die Erfahrung des „Ernstfalls“ fehle, so diente Kohl offenkundig als role model dieses neuen Politikertyps. Vgl. Schwarz, Hans-Peter: Die Bedeutung der Persönlichkeit in der Entwicklung der Bundesrepublik, in: Hrbek, Rudolf (Hg.): Personen und Institutionen in der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland, Kehl am Rhein 1985, S. 7–19, hier S. 15-17 (Zitat S. 15). Schwarz wird sich allerdings fragen lassen müssen, ob seit den 1970er-Jahren, als die politische Debatte zunehmend die hohen Sphären von Westintegration und Wiederaufbau verließ und in den Niederungen des Sozialstaates und seiner Ausgestaltung anlangte, der Ernstfallkompetenz noch eine zentrale Rolle zukam.

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  3. Vgl. dazu Moses, Dirk: Die 45er: Eine Generation zwischen Faschismus und Demokratie, in: Neue Sammlung, 40/2000, S. 233–263.

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  4. Vgl. Clough, Patricia: Helmut Kohl. Ein Porträt der Macht, München 1998, S. 33 f.

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  5. Vgl. Dreher, Klaus: Helmut Kohl. Leben mit Macht, Stuttgart 1998, S. 31.

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  6. Vgl. Clough (Anm. 4), S. 35.

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  7. Zum Topos der skeptischen Generation vgl. Schelsky, Helmut: Die skeptische Generation. Eine Soziologie der deutschen Jugend, Düsseldorf u.a. 1957. Grundsätzlich zur Operationalisierung des Generationenbegriffs für die Politikwissenschaft vgl. Fogt, Helmut: Politische Generationen. Empirische Bedeutung und theoretisches Modell, Opladen 1982, S. 44–109.

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  8. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 43 f.

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  9. Bei seinem Aufstieg schreckte Kohl auch vor (für damalige Verhältnisse) unkonventionellen Methoden nicht zurück: Kreisvorsitzender in Ludwigshafen wurde er 1959 dadurch, dass er die Delegierten mit Hilfe selbst geworbener Neumitglieder überstimmte. Vgl. Clough (Anm. 4), S. 44.

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  10. Zwar hatte Kohl nach seinem Studium bis zu seinem Amtsantritt als Ministerpräsident eine Stelle als Referent im Landesverband der Chemischen Industrie Rheinland-Pfalz inne, allerdings handelte es sich bei dieser Funktion eher um eine Absicherung Kohls politischer Karriere als um eine Tätigkeit außerhalb der Politik. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 49 f.

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  11. Vgl. Handschell, Christian (Bearb.): Handbuch zur Statistik der Parlamente und Parteien in den westlichen Besatzungszonen und in der Bundesrepublik Deutschland, Teilbd. I (Abgeordnete in Bund und Ländern), Düsseldorf 2005, S. 231, Tab. 4. Zum Vergleich: In der 14. Wahlperiode des Bundestages (1998–2002) waren nur 65 von 669 Abgeordneten älter als 60 Jahre, also nur 9,7%. Vgl. Feldkamp, Michael: Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1994 bis 2003, Baden-Baden 2005, S. 141.

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  12. Zu diesen Niederlagen vgl. Dreher (Anm. 5), S. 71 und Bösch, Frank: Macht und Machtverlust. Die Geschichte der CDU, Stuttgart/München 2002, S. 109.

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  13. Zu dieser Episode vgl. Dreher (Anm. 5), S. 81–83.

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  14. Zit. nach Clough (Anm. 4), S. 40.

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  15. Dreher, Klaus Rudolf: CDU-Bastion für stürmische Zeiten, in: Süddeutsche Zeitung, 13.09.1969.

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  16. Dreher (Anm. 5) schildert diese Leidenschaft Kohls eindringlich am Beispiel seines Verhältnisses zu den bildenden Künsten, die Kohl mit präsidialer Geste förderte. Vgl. S. 118–120. Vgl. dazu auch Kohls eigene emphatische Schilderung seines Mäzenatentums in: Kohl, Helmut: Erinnerungen 1930–1982, München 2004, S. 349–354. Zu den Reformen Kohls vgl. Haungs, Peter: Helmut Kohl, in: Bernecker, Walther L. / Dotterweich, Jürgen (Hg.): Persönlichkeit und Politik in der Bundesrepublik Deutschland, Bd. II, Göttingen 1982, S. 27–36, hier S. 30 sowie Dreher (Anm. 5), S. 106.

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  17. Vgl. Barrey, Knut: Was Kohl für Rheinland-Pfalz war, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.12.1976.

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  18. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 113.

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  19. Vgl. Lange, Hans-Jürgen: Responsivität und Organisation. Eine Studie über die Modernisierung der CDU von 1973–1989, Marburg 1994, S. 143 ff.

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  20. Vgl. Bösch (Anm. 12), S. 26–30.

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  21. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 149–53.

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  22. Vgl. Müller, Peter Christian: War das Helmut Kohls Cannae?, in: Handelsblatt, 28.01.1971.

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  23. In dem in Mainz verfassten Band „Hausputz hinter den Fassaden“ trat Kohl nun für machbare und bezahlbare Reformen ein, da sonst „nicht alles auf einmal zu schaffen“ sei. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 157.

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  24. Vgl. Kleinmann, Hans-Otto: Geschichte der CDU 1945–1982, Stuttgart 1993, S. 324 f.

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  25. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 160.

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  26. Vgl. Ihlau, Olaf: Mainzer Hüne zwischen Barzel und Strauß, in: Süddeutsche Zeitung, 07.07.1972.

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  27. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass Kohl selbst Barzel zum Frontalangriff auf die sozialliberale Koalition gedrängt hatte. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 161.

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  28. Vgl. Franz, Corinna / Gnad, Oliver (Bearb.): Handbuch zur Statistik der Parlamente und Parteien in den westlichen Besatzungszonen und in der Bundesrepublik Deutschland, Teilbd. II (CDU und CSU. Mitgliedschaft und Sozialstruktur 1945–1990), Düsseldorf 2005, S. 65 f. Kernstück der Organisationsreform war der Umbau der Bundesgeschäftsstelle, die nach dem Vorbild der Ministerialbürokratie neu gegliedert wurde; vgl. Lange (Anm. 19), S. 149–197.

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  29. Zu den Zahlen vgl. Franz / Gnad (Anm. 28), S. 98 f., Tab. A1.

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  30. Vgl. Bösch (Anm. 12), S. 110 f.

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  31. Mit der neuen sozialen Frage behandelte die CDU das Problem der Alten und Ausgegrenzten, die von den klassischen Instrumenten des Wohlfahrtsstaates kaum erfasst wurden. Vgl. Jäger, Wolfgang / Link, Werner: Republik im Wandel 1974–1982. Die Ära Schmidt, Stuttgart u.a. 1987, S. 32.

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  32. Herles, Helmut: Kohl — als wär’s ein Stück von ihm, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.1976.

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  33. Vgl. Kohl (Anm. 16), S. 323.

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  34. Vgl. dazu Bösch (Anm. 12), S. 113.

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  35. In der Tat gab es Anzeichen dafür, dass das Bündnis von SPD und FDP kein ehernes war: Nach den Landtagswahlen in Niedersachsen (am 9. Juni 1974) und im Saarland (am 4. Mai 1975), wo die FDP fortan CDU-Regierungen tolerierte, wurden schon vor der Wahl von 1976 die Grundlagen für eine zukünftige Koalition von CDU und FDP geschaffen. In Niedersachsen war Ministerpräsident Albrecht sogar mit mindestens zwei Stimmen der SPD oder der FDP gewählt worden. Vgl. Jäger / Link (Anm. 31), S. 29.

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  36. Kaltefleiter, Werner: Vorspiel zum Wechsel. Eine Analyse der Bundestagswahl 1976, Berlin 1977, S. 80.

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  37. Nichtsdestotrotz wurde im Oktober 1975 in Stuttgart ein national-liberaler „Arbeitskreis Vierte Partei“ gegründet. Zur Auseinandersetzung um die Vierte Partei vgl. Pauly, Wolfgang: Christliche Demokraten und Christlich Soziale. Untersuchung zum innerparteilichen Bündnisverhalten von CDU und CSU 1969–1979, Trier 1981, S. 185–196.

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  38. Zum Einfluss des Föderalismus auf die deutschen Parteien vgl. Heidar, Knut: Does Federalism affect the Democratic Impact of Parties and Party Systems? Paper presented at the 3rd ECPR Conference, Budapest, September 2005, S. 13–24.

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  39. Vgl. Mintzel, Alf: Franz Josef Strauß, in: Bernecker / Dotterweich (Anm. 16), S. 196–208, hier S. 203.

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  40. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 70 f. und die weiteren Ausführungen zu Kohls Profil in der Öffentlichkeit im folgenden Kapitel dieses Beitrags.

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  41. Vgl. Pauly (Anm. 37), S. 234.

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  42. Kiep, Walther Leisler: Was bleibt ist große Zuversicht, Berlin/Wien 1999, S. 123. Weiter schrieb Kiep am 9. August 1974: „Kohl glaubt an die Chance, Strauß zu integrieren, ihn einzubinden, weil er ohne ihn oder gegen ihn nicht glaubt, Kanzler werden zu können.“ Kiep bezeichnete den Versuch Kohls, Strauß’ Vertrauen zu gewinnen, spöttisch aber treffend als „Wandel durch Annäherung“. Vgl. ebd., S. 125.

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  43. „Er [Stoltenberg] ging lieber Wagnissen aus dem Wege, als sich mutig zu exponieren.“ Vgl. Börnsen, Wolfgang: Fels oder Brandung? Gerhard Stoltenberg — der verkannte Visionär, Sankt Augustin 2004, S. 78.

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  44. Zu Stoltenbergs mannigfachen Karriereoptionen in Wirtschaft und Wissenschaft vgl. Pusch, Hans Ulrich: Gerhard Stoltenberg, Freudenstadt 1971, S. 33–41.

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  45. Strauß forderte ultimativ, dass der Unionskandidat erst im April 1975 ernannt werden solle und sagte in klarer Anspielung auf den Kandidaten Kohl: „Ja sind wir denn nicht alle Menschen, die wir unsere Grenzen erkennen müssen?“ Vgl. o.V.: Kohl warnt die Unionsparteien vor Abwertung ihrer möglichen Kanzlerkandidaten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.1974. Nachdem er in China als erster deutscher Politiker von Mao empfangen worden war, stieg Strauß’ Selbstbewusstsein weiter an. Vgl. Conrad, Bernt: In der Union steigen die Strauß-Aktien, in: Die Welt, 11.02.1975.

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  46. Zu den Gerüchten und dem Dementi der CDU vgl. exemplarisch o.V.: CDU: Kein Beschluss über vierte Partei, in: Süddeutsche Zeitung, 18.07.1975.

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  47. Kiep etwa schrieb in seinem Tagebuch treffend von Strauß, der als Don Quichotte mit Kohl als Sancho Pansa im Schlepptau gegen die Windmühlenflügel des Kommunismus ins Gefecht ritt. Vgl. Kiep (Anm. 42), S. 124.

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  48. Zur Sonthofener Rede vgl. Jäger / Link (Anm. 31), S. 38.

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  49. Zum Ablauf vgl. Link (Anm. 31) ebd., S. 40.

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  50. Zu der Rede vgl. Carstens, Karl: Erinnerungen und Erfahrungen, Boppard am Rhein 1993, S. 420 f. Carstens vertrat ebenso wie Strauß eine harte Linie gegenüber der FDP. Vgl. ebd., S. 426.

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  51. Vgl. ebd, S. 469. Carstens mangelnde Erfahrung dürfte der Grund gewesen sein, weshalb Strauß auf ihn setzte. Schließlich hatte Strauß, nachdem er aus dem Rennen um die Kanzlerkandidatur ausgeschieden war, generös verkündet, es sei ihm egal, wer unter ihm Kanzlerkandidat werde. Vgl. o.V.: Wahlkampf: „Jede Woche ein viertel Prozent“, in: Der Spiegel, 21.04.1975.

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  52. Bezeichnend ist, dass der 16 Jahre ältere Carstens erst 1955, also sieben Jahre nach Kohl, in die CDU eintrat. Vgl. Ramming, Gerhard: Karl Carstens, in: Bernecker, Walther L. / Dotterweich, Jürgen (Hg.): Persönlichkeit und Politik in der Bundesrepublik Deutschland, Bd. I, Göttingen 1982, S. 87–96, hier S. 92.

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  53. So Biedenkopf in einem Interview mit Kohls Biographen Dreher, vgl. Dreher (Anm. 5), S. 172.

    Google Scholar 

  54. Kohl berichtet in seinen Erinnerungen über ein Geheimtreffen zwischen Biedenkopf und Strauß im Wahljahr. Vgl. Kohl (Anm. 16), S. 446 f. Unabhängig davon, ob dieses Treffen stattgefunden hat, so ist jedenfalls von einem zusehends zerrütteten Verhältnis zwischen Kohl und seinem Generalsekretär auszugehen.

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  55. Vgl. o.V.: Mathematisch gesehen, in: Der Spiegel, 03.06.1974 und Kaltefleiter (Anm. 36), S. 68.

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  56. O.V.: Klare Vorentscheidung in der CDU für Kohl, in: Stuttgarter Zeitung, 12.05.1975.

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  57. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 198.

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  58. Vgl. Pauly (Anm. 37), S. 213. Ein kleiner Parteitag der CSU hatte zuvor die Empfehlung ausgesprochen, Strauß als Kanzlerkandidaten der Union zu nominieren. Vgl. Kleinmann (Anm. 24), S. 371.

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  59. Vgl. o.V.: „Die Alternative heißt Freiheit“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.04.1976.

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  60. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 171.

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  61. Vgl. Conradt, David P.: The 1976 Campaign and Election: An Overview, in: Cerny, Karl H. (Hg.): Germany at the Polls. The Bundestag Election of 1976, Washington D.C. 1976, S. 29–56, hier S. 40.

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  62. Vgl. Jäger / Link (Anm. 31), S. 42 f.

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  63. Vgl. Rabeneick, Manfred: Der Bundestagswahlkampf 1976 der CDU, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 10/1979, S. 64–74, hier S. 71. Mitarbeiter der neu geschaffenen Abteilung Öffentlichkeitsarbeit in der CDU-Bundesgeschäftsstelle hatten zuvor speziell den US-Wahlkampf beobachtet, auch das ein Novum in der Bundesrepublik. Vgl. ebd., S. 72.

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  64. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 187. Das einzige inhaltliche Thema des Wahlkampfes, die Sicherheit der Renten, wurde früh durch eine „fragwürdige Garantie“ von Schmidt und Kohl aus dem Wahlkampf gehalten. Vgl. Jäger / Link (Anm. 31), S. 48.

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  65. Zu dieser Episode vgl. Jäger / Link (Anm. 31), S. 48.

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  66. 1972 war Noelle-Neumann zufolge die schweigende, mit der CDU sympathisierende Mehrheit von den SPD-Meinungsführern dominiert worden. Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth: Das doppelte Meinungsklima, in: Politische Vierteljahresschrift, 2–3/1977, S. 408–451, hier S. 418.

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  67. Kempski, Hans Ulrich: „Ich kann überhaupt nicht verlieren“, in: Süddeutsche Zeitung, 27.09.1976.

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  68. Vgl. Holtz-Bacha, Christina: Wahlwerbung als politische Kultur. Parteienspots im Fernsehen 1957–98, Opladen 2000, S. 121.

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  69. Vgl. o.V.: Helmut Kohl im deutschen Wahlkampf, in: Neue Zürcher Zeitung, 12.09.1976.

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  70. Vgl. Walter, Franz: Die SPD. Vom Proletariat zur neuen Mitte, Berlin 2000, S. 196–198.

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  71. Zu dieser Analyse vgl. Miller, Susanne / Pothoff, Heinrich: Kleine Geschichte der SPD, Bonn 1988, S. 231.

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  72. Jäger / Link (Anm. 31), S. 23.

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  73. Vgl. Dittberner, Jürgen: Die FDP. Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine Einführung, Wiesbaden 2005, S. 55.

    Google Scholar 

  74. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 162.

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  75. Vgl. Holtz-Bacha (Anm. 69), S. 122.

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  76. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 154. Zu den Ausgaben vgl. auch Holtz-Bacha (Anm. 69), S. 122.

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  77. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 28–31.

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  78. Vgl. Kempski (Anm. 68). Beobachtern zufolge war die Sympathiewelle, auf die die CDU stieß, so groß wie seit der Erhard-Kampagne von 1965, möglicherweise gar seit Adenauer nicht mehr. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 171

    Google Scholar 

  79. Kempski (Anm. 68).

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  80. Vgl. Noelle-Neumann (Anm. 67), v.a. S. 418.

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  81. Zu den Umständen des (autorisierten und mitgeschnittenen) Interviews und Kohls Verhältnis zu den Medien vgl. Clough (Anm. 4), S. 76 f.

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  82. Als Noelle-Neumann ihre These in einem Zeitungsartikel für Die Welt vorab veröffentlichte, setzte denn auch eine intensive Debatte über die Rolle der Medien im Wahlkampf ein. Vgl. Noelle-Neumann (Anm. 67), S. 442.

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  83. SPD-Wähler waren nun deutlich weniger distanziert von der CDU als 1972, CDU-Wähler hingegen distanzierter von der SPD. Vgl. Berger, Manfred u.a.: Bundestagswahl 1976. Politik und Sozialstruktur, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 8/1977, S. 197–231, hier S. 206.

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  84. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 126 f. und Tab. 23.

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  85. Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth (Hg.): Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1974–1976, Bd. VI, Wien u.a. 1976, S. 126.

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  86. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 195. Vor Beginn des Wahlkampfes, im November 1975, neigten noch 51% zu Schmidt und nur 33% zu Kohl. Vgl. Noelle-Neumann (Anm. 87), S. 134.

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  87. Bevor die Union ihre „Freiheit statt Sozialismus“-Kampagne gestartet hatte, war der Abstand zwischen Kohl und Schmidt deutlich knapper als kurz vor der Wahl: Im März 1976 wollten 40% für Kohl stimmen, 45% für Schmidt. Vgl. Noelle-Neumann (Anm. 87), S. 134.

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  88. Zwar hatten 34% eine gute Meinung von Strauß, allerdings beurteilten ihn 56% negativ; das war das höchste Negativergebnis für alle Unionspolitiker. Auf Seiten der SPD war allein Wehner unbeliebter. Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth (Hg.): Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1976–1977, Bd. VII, Wien u.a. 1977, S. 105. Bezeichnenderweise war Kohl sogar in Bayern beliebter als Strauß. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 117.

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  89. Vgl. dazu Kaltefleiter, Werner: Der Gewinner hat nicht gesiegt. Eine Analyse zur Bundestagswahl 1976, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 50/1976, S. 3–35, hier S. 31.

    Google Scholar 

  90. Analog dazu ging der Anteil derer, die die Wirtschaftslage negativ beurteilten, von 25,3% (im Januar) auf 12,4% (im Oktober) zurück. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 177, Tab. 42.

    Google Scholar 

  91. Vgl. Conradt (Anm. 62), S. 50 f. Biedenkopfs „Filzokratie-Kampagne“ im Ruhrgebiet, mit der er durch Anprangern der symbiotischen Beziehungen zwischen Gewerkschaften, SPD und öffentlichem Dienst Stimmen aus der Arbeiterschaft für die CDU gewinnen wollte, war wenig erfolgreich. Vgl. dazu Jäger / Link (Anm. 31), S. 49.

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  92. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 197.

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  93. Vgl. Kaltefleiter (Anm. 36), S. 242.

    Google Scholar 

  94. Vgl. ebd, S. 208.

    Google Scholar 

  95. Vgl. Conradt (Anm. 62), S. 54.

    Google Scholar 

  96. Vgl. Jäger / Link (Anm. 31), S. 69.

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  97. Vgl. Weber, Max: Politik als Beruf, Stuttgart 1992, S. 16.

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  98. Zu dieser Episode vgl. Clough (Anm. 4), S. 57.

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  99. Vgl. Dreher (Anm. 5), S. 187.

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  100. Vgl. etwa Brenner, Ulrich: Helmut Kohl, in: Stuttgarter Zeitung, 09.10.1976.

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  101. Kohls Zögern hatte nach der Wahl zu einem Stimmungsumschwung in der zunächst euphorischen CDU geführt, weil es als Einknicken gegenüber Strauß interpretiert wurde. Vgl. o.V.: Gerüchte über Verbleiben Kohls in Mainz verwirren die CDU, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.1976.

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Koß, M. (2007). Scheitern als Chance. Helmut Kohl und die Bundestagswahl 1976. In: Forkmann, D., Richter, S. (eds) Gescheiterte Kanzlerkandidaten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90380-4_6

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