Auszug
Diese Frage führt uns zum Zentrum eines gesellschaftlichen Entwicklungsproblems. In altindustriellen Regionen wird offensichtlich, dass sich ökonomischsozialer Wandel als in vielen Einzelschritten sorgfältig geplanter, insgesamt aber chaotischer Prozess vollzieht. Je weiter der ökonomische Strukturwandel vorangetrieben wird, desto wahrscheinlicher ist, dass er auch die regulierenden Institutionen erfasst. Gesellschaftliche Institutionen und Organisationen führen in der Regel ein zähes Eigenleben; sie ändern sich nur allmählich und schwerfällig (Armingeon 1994; Müller-Jentsch 1995). In dem Maße, wie sie hinter den sozioökonomischen Veränderungen zurückbleiben, büßen sie ihre Steuerungsfähigkeit ein. Steuerung meint in diesem Zusammenhang koordiniertes Handeln regionaler Akteure, das mit dem Ziel erfolgt, über Ressourcenbündelungen, Leitbild- und Interessendefinitionen mehr oder minder bewusst auf einen spontanen, unkoordinierten sozioökonomischen Entwicklungsprozess einzuwirken. So verstanden, ist der Verlust von Steuerungsfähigkeit kein automatischer, unumkehrbarer Prozess. Doch was meint Steuerungsfähigkeit regionaler Akteure in den Zeiten von intensivierter Globalisierung und beschleunigtem Strukturwandel genau?
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Der Blick vom Turm: Lässt sich radikaler Strukturwandel steuern?. In: Dörre, K., Röttger, B. (eds) Im Schatten der Globalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90360-6_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14995-0
Online ISBN: 978-3-531-90360-6
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