Auszug
Für die Zeit nach dem Ende der gesellschaftssystemischen Konfrontation ist die Herausbildung eines „globalen Ethos der Verantwortlichkeit“ (Andreopoulos 2002) konstatiert worden. Als Indikatoren werden Gerichtsverfahren gegen frühere Diktatoren wegen Menschenrechtsverletzungen, z. B. gegen Pinochet (Chile) oder Habre (Chad), aber auch die Einrichtung der Internationalen Tribunale hinsichtlich des früheren Jugoslawien und Ruandas angeführt. Ein wichtiger Schritt zur Verrechtlichung des Verantwortlichkeitsethos ist die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gewinnt das Ethos zusätzliches Gewicht. Die Terroristen müssen zur Verantwortung gezogen und die Verantwortlichkeit der internationalen Staatengemeinschaft für die Terrorismusbekämpfung (kein Land kann sich ausschließen) und bei der Terrorismusbekämpfung (Verhältnismäßigkeit der Mittel) muss hervorgehoben werden. Menschenrechtsbildung für die Angehörigen von Berufsgruppen, die sich in besonderem Maße mit Menschenrechtsfragen konfrontiert sehen, ist ein Beitrag zu Stärkung des Verantwortlichkeitsethos.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Ausbildung von Personal in menschenrechtsrelevanten Berufsfeldern. In: Pädagogik der Menschenrechte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90354-5_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14974-5
Online ISBN: 978-3-531-90354-5
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