Skip to main content

Hinter der Blende der Richterbank

Über den Tag der offenen Tür am Bundesverfassungsgericht

  • Chapter
Die Deutungsmacht der Verfassungsgerichtsbarkeit

Auszug

Die Institutionen des demokratischen Verfassungsstaates unterliegen allgemein dem Grundsatz der Öffentlichkeit. Die Transparenz ihrer Verfahren und Wirkungsweisen folgt einem rationalen Kalkül. Die Bürger einer Gesellschaft sollen die Möglichkeit haben, die Handlungen ihrer Staatsorgane zu jeder Zeit kritisch zu überprüfen. Der Zugang des Bürgers zu seinen Staatsorganen ermöglicht ihm, sich ein Bild über die wesentlichen Funktionen, Prozesse und Ergebnisse der Arbeit der einzelnen Institutionen zu machen. Gleichwohl diese Möglichkeit nur von wenigen Bürgern genutzt wird und auch — allein aus pragmatischen Erwägungen — genutzt werden kann, gehört ihre Transparenz zu den Primärtugenden.1 Dies gilt auch für das Bundesverfassungsgericht. Gerade weil die Bürger aus pragmatischen Erwägungen faktisch von ihrem Zugang zum Gericht keinen Gebrauch machen können, treten die Medien zwischen Staat und Bürger. Der Grundsatz der Öffentlichkeit erfüllt aber nicht nur die Funktionen der demokratischen Kontrolle. Darüber hinaus dient die Transparenz noch einem anderen Zweck: der Vertrauensbildung durch Information.2 Diesem Grundsatz wird im § 169 GVG dadurch Rechnung getragen, dass die Öffentlichkeit als Saalöffentlichkeit zugelassen wird.3

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Brodocz, André: Warum darf Karl-Dieter Möller nicht live aus der Arena des Bundesverfassungsge-richts berichten?, in: Günter Frankenberg / Peter Niesen (Hrsg.): Bilderverbot. Recht, Ethik und Ästhetik der öffentlichen Darstellung. Münster 2004, S. 121–136.

    Google Scholar 

  • Brodocz, André: Behaupten und Bestreiten. Genese, Verstetigung und Verlust von Macht in instituti-onellen Ordnungen, in: ders. / Christoph Oliver Mayer / Rene Pfeilschifter / Beatrix Weber (Hrsg.): Istitutionelle Macht. Genese-Verstetigung-Verlust. Köln / Weimar / Wien 2005, S. 13–36.

    Google Scholar 

  • Burbulla, Frank: Die Fernsehöffentlichkeit als Bestandteil des Öffentlichkeitsgrundsatzes. Frankfurt/M. 1998.

    Google Scholar 

  • Dreischer, Stephan / Romy Messerschmidt/ Roland Schirmer: Zwischen Transparenz und Intransparenz. Zur Macht parlamentarischer Institutionen, in: André Brodocz / Christoph Oliver Mayer / Rene Pfeilschifter / Beatrix Weber (Hrsg.): Istitutionelle Macht. Genese-Verstetigung-Ver-lust. Köln / Weimar / Wien 2005, S. 267–290.

    Google Scholar 

  • Schmidt, Rainer: Macht, Autorität und Charisma. Deutungsmacht in Max Webers Herrschaftssoziologie, in diesem Band.

    Google Scholar 

  • Vorländer, Hans: Der Interpret als Souverän. Die Macht des Bundesverfassungsgerichts beruht auf einem Vertrauensvorschuß, der anderen Institutionen fehlt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung,17. April 2001, S. 14.

    Google Scholar 

  • Vorländer, Hans: Hinter dem Schleier des Nichtpolitischen. Das unsichtbare Verfassungsgericht, in: Gert Melville (Hrsg.): Das Sichtbare und das Unsichtbare der Macht. Institutionelle Prozesse in Antike,Mittelalter und Neuzeit. Köln / Weimar / Wien 2005, S. 113–127.

    Google Scholar 

  • Vorländer, Hans/ Gary S. Schaal: Integration durch Institutionenvertrauen? Das Bundesverfassungs-gericht und die Akzeptanz seiner Rechtsprechung, in: Hans Vorländer (Hrsg.): Itegration durch Verfassung. Wiesbaden 2002, S. 343–374.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Hans Vorländer

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Brodocz, A., Schäller, S. (2006). Hinter der Blende der Richterbank. In: Vorländer, H. (eds) Die Deutungsmacht der Verfassungsgerichtsbarkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90350-7_10

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90350-7_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14959-2

  • Online ISBN: 978-3-531-90350-7

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics