Auszug
Im Folgenden werden zentrale theoretische Impulse aus der Frauen- und Geschlechterforschung mit Diskursen zum Verhältnis zwischen Gewalt und Geschlecht, genauer gesagt zu Weiblichkeit und Gewalt verknüpft. Es wird zunächst anhand eines Beispiels in das Thema eingeführt, wobei bereits zentrale Argumentationslinien zur Beziehung zwischen Weiblichkeit und Gewalt entwickelt werden. Im zweiten Schritt wird auf aktuelle Zeitdiagnosen zu „Gewalt im Geschlechterverhältnis“Bezug genommen, aus denen mehr offene Fragen als eindeutige Antworten resultieren. Zur weiteren Konkretisierung dieser Fragen, werden anschließend verschiedene Bedeutungsfacetten der Kategorie Geschlecht vorgestellt und mit der Fragestellung des Textes verknüpft. Dabei wird deutlich, wie vielschichtig und widersprüchlich das Verhältnis zwischen Gewalt und Geschlecht ist. Vor diesem Hintergrund werden im Ausblick des Textes zentrale Herausforderungen für eine praktische Arbeit mit und im Interesse von Frauen skizziert.
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Literatur
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Bereswill, M. (2006). „Weiblichkeit und Gewalt“ — grundsätzliche Überlegungen zu einer undurchsichtigen Beziehung. In: Zander, M., Hartwig, L., Jansen, I. (eds) Geschlecht Nebensache?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90331-6_11
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