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Im Westen was Neues Die Entstehung der Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit

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Auszug

Die Geschichte der WASG ist die Geschichte einer politischen Gelegenheit. 1Zu ihr gehören der Wandel der SPD, die gescheiterte Westausdehnung der PDS, die 2002 den Wiedereinzug in den Bundestag verfehlt hatte, aber auch der Anpassungsprozess der Grünen. Im Frühjahr 2004 lag ein neues Parteiprojekt förmlich in der dicken Luft, die die rot-grüne Bundesregierung durch die Agenda 2010 erzeugt hatte. Diese Reform erwies sich in der Bevölkerung als äußerst uppopulär und brachte eine Welle von Protesten hervor. Im Konflikt zwischen den Agenda-Befürwortern aus der Parteiführung und der innerparteilichen Opposition der Agenda-Gegner, den Gewerkschaften und der globalisierungskritischen Zivilgesellschaft stellten sich für einige die Gräben als unüberbrückbar heraus. Die Agenda 2010 war nicht nur der buchstäbliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es war, als hätte jemand den Hahn aufgedreht. Unabhängig voneinander gingen im Frühjahr 2004 zwei Initiativen an die Öffentlichkeit, die aus diesem Reservoir schöpfen wollten, um eine Alternative zur SPD zu formieren: die Initiative „Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (ASG) sowie das Netzwerk zum Aufruf „Für eine wahlpolitische Alternative 2006“, kurz: Wahlalternative, die sich später als gemeinsame Partei., die „Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit“ (WASG), zusammenschlossen

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Literature

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  9. Lobbyisten können aber auch Vertreter von mittelständischen Unternehmern sein. Dabei ist anzunehmen, dass Gewerkschafter und Vertreter sozialdemokratischer mittelständischer Unternehmer durchaus verschiedene Interessen, haben, obgleich beide dem Typus des Lobbyisten entsprechen. Man muss also die Interessen und Präferenzen von einzelnen Akteuren konkret beurteilen. Elmar Wiesendahl deutet den Typus des Lobbyisten vor allem in der individuell-opportunistischen Variante von Aktivisten. Der Typus des Gewerkschafters wäre nach Wiesendahls Unterscheidungen eher ein Mischform aus Lobbyisten und Policy-Aktivisten. Vgl. Wiesendahl, Elmar: Parteien in Perspektive. Theoretische Ansichten der Organisationswirklichkeit politischer Parteien, Wiesbaden 1998. S. 153ff.

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  41. Allein schon aus der Logik der eigenen Organisation heraus, ist es sinnvoll, die Möglichkeit zur Abwanderung zu beschränken. Vgl. Hirschman (Anm. 13), S. 82.

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  61. Vgl. Panebianco (Anm. 3), S. 50ff.

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  62. Vgl. Panebianco (Anm. 3), S. 52.

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Nachtwey, O. (2007). Im Westen was Neues Die Entstehung der Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit. In: Spier, T., Butzlaff, F., Micus, M., Walter, F. (eds) Die Linkspartei. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90326-2_5

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