Zusammenfassung
Debatten zum Verhältnis von Politik/Politischer Bildung zur Ökonomischen Bildung werden zumeist unter drei Aspekten in Deutschland geführt: Erstens unter interessenpolitischen Gesichtspunkten, d.h. hier ist die Frage dominierend, wie sich schulfachliche „Besitzstände“ vor allem aus der Sicht der politischen Bildung sichern lassen, um den „Eindringling“ ökonomische Bildung abzuwehren. Dazu wird auf unterschiedliche Formen didaktischer Denunziation zurückgegriffen, bei der fast gebetsmühlenhaft das von der ökonomischen Bildung im Hinblick auf Integration, Interdisziplinarität gefordert wird, was die politische Bildung in den letzten Jahrzehnten nicht einmal im Ansatz selbst hat konzeptionell leisten können. Und wenn alles nicht hilft, dann wird noch zu guter Letzt der berühmte Beutelsbacher Konsens als Totschlagargument verwendet. Es wird dann — wie bei allen Diskussionen, bei denen mit didaktischen Floskeln Interessenpolitik betrieben wird — unappetitlich. In Deutschland gibt es dazu als Beispiel die „randständige“ Debatte zur Dreigliedrigkeit des Schulwesens, die die pädagogische Debatte geradezu in intellektuelle Erschöpfungszustände getrieben hat.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kaminski, H. (2006). Wie viel Politik braucht die ökonomische Bildung?. In: Weißeno, G. (eds) Politik und Wirtschaft unterrichten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90312-5_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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