Forschungsansatz und methodisches Vorgehen

Auszug

Im vorangegangenen Kapitel wurde deutlich, dass bis auf einige Ausnahmen gewaltbezogene Alltagstheorien sowohl in der schulischen Gewaltforschung als auch in der Forschung zu Alltagstheorien von LehrerInnen und SchülerInnen fehlen. Zudem besteht ebenfalls eine Lücke bei der systematischen Analyse von LehrerInnen- und SchülerInnenperspektive hinsichtlich Übereinstimmungen und Differenzen. Diese Arbeit konzentriert sich genau auf diese beiden bisher vernachlässigten Aspekte der Forschung über Schülergewalt. Anhand problemzentrierter Interviews sollen die jeweiligen Alltagstheorien von LehrerInnen und SchülerInnen dreier Klassen unterschiedlicher Schulform rekonstruiert und gegenübergestellt werden. Dabei stützt sich die Analyse auf Daten, die innerhalb eines langjährigen Forschungszusammenhangs zum Thema Schülergewalt erhoben wurden. Aus diesem Grund wird zunächst der Kontext der Bielefelder Forschung zu Gewalt an Schulen beschrieben, in dessen Rahmen diese Arbeit entstanden ist (Kap. 3.1). Damit soll gleichzeitig einer Forderung der gewählten Methode entsprochen werden, der nach Offenlegung der (theoretischen) Vorannahmen und Vorerfahrungen (vgl. Witzel 1982, S. 37; Lamnek 1995b, S. 74ff). Nachfolgend wird die bisher immer nur recht grob beschriebene Fragestellung durch die Beschreibung relevanter Teilbereiche präzisiert (Kap. 3.2.). Im letzten Abschnitt dieses Kapitels wird zunächst über grundsätzliche Überlegungen zur Erhebung von Alltagstheorien berichtet. Nachdem deutlich gemacht worden ist, wieso problemzentrierte Interviews eine geeignete Methode darstellen, wird das konkrete methodische Vorgehen erläutert (Kap. 3.3).