Auszug
Räumliche Mobilität gehört zu den wichtigsten Einzelinteressen in modernen Demokratien. Individuen wollen und müssen sich selbst oder Güter möglichst schnell und flexibel transportieren. Ermöglicht wird die individuelle Mobilität durch das Mittel des Verkehrs (vgl. Becker/Gerike/Völlings 1999: 13). Die Organisation des Verkehrs erfordert angesichts vielfältiger Konflikte zwischen konkurrierenden Einzelinteressen oder zwischen Einzelinteressen und einem Gemeinwohl kollektive Entscheidungen. Die Formulierung und Umsetzung verbindlicher Entscheidungen zur Steuerung des Angebots und der Nutzung unterschiedlicher Verkehrsträger bilden den Gegenstand der Verkehrspolitik.
Ich danke Sandra Augustin-Dittmann, Wilhelm Bleek, Stefan Kundolf, Judith Litzenburger und Birgit Mangels-Voegt für kritische und vor allem konstruktive Hinweise.
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Bandelow, N.C. (2007). Unwissen als Problem politischer Steuerung in der Verkehrspolitik. In: Bandelow, N.C., Bleek, W. (eds) Einzelinteressen und kollektives Handeln in modernen Demokratien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90303-3_10
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