Auszug
Parteienwettbewerb ist ein mehrdimensionales Konzept, das beide Seiten des politischen Marktes ins Auge fassen muss, das politische „Angebot“ ebenso wie die Seite der „Politiknachfrager“ (vgl. zum Folgenden Bartolini 1995). So kann der Wettbewerb um Wählerstimmen nur Effekte bewirken, wenn auf der Angebotsseite Parteien außerhalb der Regierung existieren, die erstens tatsächlich versuchen, den Regierungsparteien Stimmen abzunehmen, und die zweitens wenigstens in Teilbereichen von der Regierung abweichende Positionen vertreten. Umgekehrt muss zumindest ein Teil der Wähler bereit sein, ihre Stimme bei einer zukünftigen Wahl aus politisch-inhaltlichen Gründen einer anderen Partei zu geben als bei der letzten Wahl, und dieser Teil des Elektorates muss groß genug sein, die amtierende Regierungspartei abzulösen, d.h., es muss die faktische Möglichkeit bestehen, dass eine Regierung bei Wahlen abgelöst werden kann. Wenn im Folgenden also die Entwicklung des Parteienwettbewerbs während der 15. Legislaturperiode untersucht wird, muss das Augenmerk einerseits auf die Strategien der Parteien, andererseits auf die Entwicklung der politischen Stimmung in der Bevölkerung, wie sie sich an Umfragen und Wahlergebnissen ablesen lässt, gerichtet werden.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Backes, Uwe, 2006: Polarisierung aus dem Osten? Linke und rechte Flügelparteien bei der Bundestagswahl 2005, in: Jesse, Eckhard/ Sturm, Roland (Hrsg.): Bilanz der Bundestagswahl 2005. Voraussetzungen, Ergebnisse, Folgen. Wiesbaden, 157–176.
Bartolini, Stefano, 1995: Parteienkonkurrenz. Analytische Dimensionen und empirische Probleme, in: Birgitta Nedelmann (Hrsg.): Politische Institutionen im Wandel. Opladen, 57–82.
Burkhart, Simone, 2005: Parteipolitikverflechtung. Über den Einfluss der Bundespolitik auf Landtagswahlentscheidungen von 1976 bis 2000, in: Politische Vierteljahresschrift 46: 14–38.
Decker, Frank/ Blumenthal, Julia von, 2002: Die bundespolitische Durchdringung der Landtagswahlen. Eine empirische Analyse von 1970 bis 2001, in: ZParl 33: 144–165.
Dittberner, Jürgen, 2005: Die FDP. Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine Einführung. Wiesbaden.
Egle, Christoph, 2006: Deutschland, in: Wolfgang Merkel/ Christoph Egle/ Christian Henkes/ Tobias Ostheim/ Alexander Petring: Die Reformfähigkeit der Sozialdemokratie. Herausforderung und Bilanz der Regierungspolitik in Westeuropa. Wiesbaden, 154–196.
Elkins, David J., 1974: The Measurement of Party Competition, in: APSR 68: 682–700.
Feist, Ursula/ Hoffmann, Hans-Jürgen, 2006: Die nordrhein-westfälische Landtagswahl vom 22. Mai 2005: Schwarz-Gelb löst Rot-Grün ab, in: ZParl 37: 163–182.
Feldkamp, Michael F., 2006: Chronik der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers am 1. Juli 2005 und der Auflösung des Deutschen Bundestages am 21. Juli 2005, in: ZParl 37:19–28.
Forschungsgruppe Wahlen (FGW), 2004a: Wahl in Hamburg. Eine Analyse der Bürgerschaftswahl vom 29. Februar 2004. Mannheim.
Forschungsgruppe Wahlen (FGW), 2004b: Wahl im Saarland. Eine Analyse der Landtagswahl vom 05. September 2004. Mannheim.
Forschungsgruppe Wahlen (FGW), 2005: Wahl in Schleswig-Holstein. Eine Analyse der Bürgerschaftswahl vom 20. Februar 2005. Mannheim.
Grande, Edgar, 2002: Parteiensystem und Föderalismus. Institutionelle Strukturmuster und politische Dynamiken im internationalen Vergleich, in: Arthur Benz/ Gerhard Lehmbruch (Hrsg.): Föderalismus. Analysen in entwicklungsgeschichtlicher und vergleichender Perspektive. Wiesbaden, 179–212.
Hartleb, Florian/ Rode, Franz Egon, 2006: Linkspartei.PDS und WASG im Bundestagswahlkampf 2005 — durch Linkspopulismus zum Erfolg?, in: Winand Gellner/ Martin Reichinger (Hrsg.): Deutschland nach der Bundestagswahl 2005. Fit für die globalen Aufgaben der erweiterten EU? Baden-Baden, 45–57.
Hilmer, Richard/ Müller-Hilmer, Rita, 2006: Die Bundestagswahl vom 18. September 2005: Votum für Wechsel in Kontinuität, in: ZParl 37:183–218.
Horst, Patrick, 2004: Die Neuwahl zur Hamburger Bürgerschaft vom 29. Februar 2004: Die Hanseaten und Angela Merkel finden einen politischen Hoffnungsträger, in: ZParl 35: 252–270.
Hough, Daniel/ Jeffery, Charlie, 2003: Landtagswahlen: Bundestestwahlen oder Regionalwahlen?, in: ZParl 34: 79–95.
Jesse, Eckhard, 2005: Die sächsische Landtagswahl vom 19. September 2004: Debakel für CDU und SPD gleichermaßen, in: ZParl 36: 80–100.
Müller-Rommel, Ferdinand, 2003: Die niedersächsische Landtagswahl vom 2. Februar 2003: „Denkzettel“ für Berlin, in: ZParl 34: 689–701.
Neugebauer, Gero/ Stöss, Richard, 2003: Die PDS in Not, in: Oskar Niedermayer (Hrsg.): Die Parteien nach der Bundestagswahl 2002. Opladen, 125–158.
Niedermayer, Oskar, 2005a: Die Wahl zum Europäischen Parlament vom 13. Juni 2004 in Deutschland: Ein schwarzer Tag für die SPD, in: ZParl 36: 3–19.
Niedermayer, Oskar, 2005b: Die brandenburgische Landtagswahl vom 19. September 2004: Reaktionen der Wähler auf Hartz IV, in: ZParl 36: 64–80.
Patzelt, Werner J., 32005: Der Bundespräsident, in: Oscar W. Gabriel/ Everhard Holtmann (Hrsg.): Handbuch Politisches System der Bundesrepublik Deutschland. München/Wien, 291–308.
Rieger, Günter, 2003: Die bayerische Landtagswahl vom 21. September 2003: Banale Sensation, in: ZParl 34: 702–720.
Ross, Fiona, 2000: “Beyond Left and Right”: The New Partisan Politics of Welfare, in: Governance 13: 155–183.
Roth, Reinhold, 2004: Die Bremer Bürgerschaftswahl vom 25. Mai 2003: Triumph für Henning Scherf und Bestätigung der Großen Koalition, in: ZParl 35: 241–252.
Saretzki, Thomas/ Tils, Ralf, 2006: Die schleswig-holsteinische Landtagswahl vom 20. Februar 2005: Geheime Stimmverweigerung für Ministerpräsidentin Heide Simonis erzwingt Große Koalition, in: ZParl 37: 145–163.
Scharpf, Fritz W., 2000: Institutions in Comparative Policy Research, in: Comparative Political Studies 33: 762–790.
Schmid, Josef/ Steffen, Christian, 2003: Stark aufgeholt und doch nicht gewonnen: CDU/CSU nach der Wahl, in: Oskar Niedermayer (Hrsg.): Die Parteien nach der Bundestagswahl 2002. Opladen, 71–87.
Schmitt, Karl, 2006: Die thüringische Landtagswahl vom 13. Juni 2004: Glückliche Bestätigung eines gelungenen Stabwechsels, in: ZParl 37: 126–144.
Schmitt-Beck, Rüdiger/ Weins, Cornelia, 2003: Die hessische Landtagswahl vom 2. Februar 2003: Erstmals Wiederwahl einer CDU-Regierung, in: ZParl 34: 671–688.
Schoen, Harald/ Falter, Jürgen W., 2005: Die Linkspartei und ihre Wähler, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 51–52: 33–40.
Vorländer, Hans, 2004: Die Schattenpartei. Mit Erfolg aus dem Scheinwerferlicht verschwunden: Die FDP, in: Hans Zehetmair (Hrsg.): Das deutsche Parteiensystem. Perspektiven für das 21. Jahrhundert. Wiesbaden, 159–171.
Walter, Franz, 2004: Zurück zum alten Bürgertum: CDU/CSU und FDP, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 40: 32–38.
Weaver, R. Kent, 1986: The Politics of Blame Avoidance, in: Journal of Public Policy 6:371–398.
Winkler, Jürgen R., 2005: Die saarländische Landtagswahl vom 5. September 2004: Vom Zwei-zum Vierparteiensystem mit einer dominanten CDU, in: ZParl 36: 19–35.
Ziller, Gebhard, 2006: Bundestag und Bundesrat im Zahlenspiegel. Ein statistischer Überblick von 1949 bis 2005, in: Das Parlament vom 23.1.2006: 12.
Zohlnhöfer, Reimut, 2003a: Der Einfluss von Parteien und Institutionen auf die Staatstätigkeit, in: Herbert Obinger/ Uwe Wagschal/ Bernhard Kittel (Hrsg.): Politische Ökonomie. Demokratie und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Opladen, 47–80.
Zohlnhöfer, Reimut, 2003b: Rot-grüne Regierungspolitik in Deutschland 1998–2002. Versuch einer Zwischenbilanz, in: Christoph Egle/ Tobias Ostheim/ Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): Das rot-grüne Projekt. Eine Bilanz der Regierung Schröder 1998–2002. Wiesbaden, 399–419.
Zohlnhöfer, Reimut, 2004: Die Wirtschaftspolitik der rot-grünen Koalition: Ende des Reformstaus?, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft 14: 381–402.
Zohlnhöfer, Reimut, i.E.: The Politics of Budget Consolidation in Britain and Germany: The Impact of Blame Avoidance Opportunities, in: West European Politics.
Zohlnhöfer, Werner, 1999: Die wirtschaftspolitische Willens-und Entscheidungsbildung in der Demokratie. Ansätze einer Theorie. Marburg.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Zohlnhöfer, R. (2007). Zwischen Kooperation und Verweigerung: Die Entwicklung des Parteienwettbewerbs 2002–2005. In: Egle, C., Zohlnhöfer, R. (eds) Ende des rot-grünen Projektes. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90302-6_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90302-6_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14875-5
Online ISBN: 978-3-531-90302-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)