Auszug
Mit dem Inkrafttreten der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 entstand — umrahmt von einem Festakt auf der Albrechtsburg in Meißen - auch das Land Sachsen neu. Es umfasste im wesentlichen die drei früheren Bezirke Leipzig, Karl- Marx-Stadt und Dresden.297 Rechtliche Grundlage der Länderbildung war das noch von der DDR-Volkskammer verabschiedete Ländereinführungsgesetz vom 22. Juli 1990298, das im Einigungsvertrag fortgeschrieben wurde. Genau 38 Jahre zuvor hatte die Volkskammer beschlossen, die in der DDR-Verfassung von 1949 konstituierte föderale Struktur zugunsten eines sozialistischen Zentralismus zu zerschlagen und damit den Willen der 2. Parteikonferenz der SED vollzogen. In außerordentlicher Sitzung verabschiedete der Sächsische Landtag am 25. Juli 1952 ohne Aussprache ein „Gesetz über die weitere Demokratisierung, den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe des Landes Sachsen“ und schaffte damit sich selbst ab. Das Land Sachsen wurde aufgelöst und in die drei neu gebildeten Bezirke Leipzig, Chemnitz299 und Dresden aufgeteilt, ohne dass zuvor die Verfassung der DDR geändert worden war.300
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Literatur
Vgl. Michael Richter, Die Bildung des Freistaates Sachsen. Friedliche Revolution, Föderalisierung, deutsche Einheit 1989/90, Göttingen 2004, S. 47–52; Reiner Groß, Geschichte Sachsens, Berlin 2001, S. 294 f; Suzanne Drehwald/Christoph Jestaedt, Sachsen als Verfassungsstaat, Leipzig 1998, S. 64 f.
Vgl. Hartmut Zwahr, Ende einer Selbstzerstörung. Leipzig und die Revolution in der DDR, 2. Auflage, Göttingen 1993, S. 162.
Gespräch mit Erich Iltgen, 11. April 2001.
Vgl. Michael Richter (Anm. 40), S. 122 f.
Vgl. Heinz Laufer/ Ursula Münch, Die Neugestaltung der bundesstaatlichen Ordnung, in: Eckhard Jesse/Armin Mitter (Hrsg.), Die Gestaltung der deutschen Einheit. Geschichte-Politik-Gesellschaft, Bonn 1992,8.219.
Vgl. Arnold Vaatz, Von der Länderbildung zur Regierungsarbeit, in: Der Sächsische Landtag (Hrsg.), Von der Wende zum Parlament. Sachsen auf dem Weg zur Demokratie, Dresden 1991, S. 47–53.
Gespräch mit Erich Iltgen, 11. April 2001.
Gespräch mit Erich Iltgen, 11. April 2001.
Vgl. Kurt Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 318.
Anke Fuchs, Mut zur Macht. Selbsterfahrung in der Politik, Hamburg 1991, S. 187.
Vgl. Interview mit Kurt Biedenkopf, Süddeutsche Zeitung vom 16. Oktober 1990.
Interview mit Kurt Biedenkopf, in: die tageszeitung vom 19. September 1990.
Vgl. Günter Kaulfuhs, Deutsche Integration muss geiingen, in: Dresdner Neueste Nachrichten vom4. September 1990.
Vgl. Interview mit Kurt Biedenkopf, Sächsische Zeitung vom 29. August 1990. Auch noch vier Wochen vor der Landtagswahl bekräftigte Biedenkopf diese Haltung in einem taz-Interview vom 13. September 1990 und antwortete auf die Frage, ob er schon umgezogen sei: „Das mache ich nicht vor der Wahl, die muß ich ja erst mal gewinnen, und da wird sich dann auch zeigen, ob die sächsische CDU die richtige Wahl getroffen hat.“
Kurt Biedenkopf, Land Sachsen wird die Hefe sein, in: Dresdner Neueste Nachrichten vom 13. Oktober 1990.
Interview mit Kurt Biedenkopf, in: die tageszeitung vom 19. September 1990.
Interview mit Kurt Biedenkopf, in: die tageszeitung vom 19. September 1990.
Interview mit Kurt Biedenkopf, in: die tageszeitung vom 19. September 1990.
Kurt Biedenkopf, Sachen wieder ein blühendes Land-was wollen die Parteien dafür tun?, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990.
Vgl. Anke Fuchs, Ihr Ratgeber in dieser Frage war Oskar Lafontaine. Vgl. Anke Fuchs, Mut zur Macht. Selbsterfahrung in der Politik, Hamburg 1991, S. 178.
Vgl. Anke Fuchs, Ihr Ratgeber in dieser Frage war Oskar Lafontaine. Vgl. Anke Fuchs, Mut zur Macht. Selbsterfahrung in der Politik, Hamburg 1991, S. 177.
Vgl. Anke Fuchs, Ihr Ratgeber in dieser Frage war Oskar Lafontaine. Vgl. Anke Fuchs, Mut zur Macht. Selbsterfahrung in der Politik, Hamburg 1991, S. 178.
Vgl. Wolfgang Jäger, Die überwindung der Teilung. Der innerdeutsche Prozeß der Vereinigung 1989/90, Stuttgart 1998, S. 152–155; Heinrich PotthofFSusanne Miller, Kleine Geschichte der SPD: 1848-2002, 8. Auflage, Bonn 2002, S. 344-347.
Vgl. Interview mit Anke Fuchs, UNION vom 14. September 1990.
Gespräch mit Andreas Schurig am 27. März 2001.
Anke Fuchs, Wir wollen einfach nicht, dass Menschen auf der Strecke bleiben, in: Dresdner Neueste Nachrichten vom 17. September 1990.
Vgl. Interview mit Anke Fuchs, UNION vom 11. Oktober 1990.
Bernd Meyer, AG Junge Genossinnen, Redebeitrag auf der 1. sächsischen Landeskonferenz der PDS, Protokoll, 30. Juni 1990.
Wolfgang Hotz, Redebeitrag auf der 1. sächsischen Landeskonferenz der PDS, Protokoll, 30. Juni 1990.
Eberhard Langer, „Was mir fehlt, sind leise Töne“, in: Sächsische Zeitung vom 1. Oktober 1990.
Interview mit Peter Porsch, „Sachsen wieder ein blühendes Land-was wollen die Parteien dafür tun?“, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990.
Vgl. Peter Porsch, „Sachsen wieder ein blühendes Land-was wollen die Parteien dafür tun?“, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990, S. 2–5.
Interview mit Klaus Bartl, Sächsische Zeitung vom 20. August 1990.
Interview mit Martin Böttger, „Sachsen wieder ein blüfiendes Land-was wollen die Parteien dafür tun?“, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990.
Interview mit Martin Böttger, „Sachsen wieder ein blüfiendes Land-was wollen die Parteien dafür tun?“, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990.
Vgl. Friedrich Karl Fromme, Der Schock der sächsischen Liberalen. Die FDP steht zu ihrem Kandidaten Viehweger, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 1990.
Vgl. Interview mit Axel Viehweger, „Sachsen wieder ein blühendes Land-was wollen die Parteien dafür tun?“, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990.
Vgl. Interview mit Axel Viehweger, „FDP in Sachsen kämpft um Platz 3 im Politspektrum“, in: Sächsische Zeitung vom 15./16. September 1990.
Vgl. Interview mit Axel Viehweger, „FDP in Sachsen kämpft um Platz 3 im Politspektrum“, in: Sächsische Zeitung vom 15./16. September 1990.
Vgl. Kurt Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 350–352.
Vgl. Kurt Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 362. Der Eintrag in Kurt Biedenkopfs Tagebuch lautet: „Um 12.00 Uhr ein Redaktionsgesprach mit Kandidatenbefragung bei der Sächsischen Zeitung. Neben Frau Fuchs und mir und dem unvermeidlichen Schwarz von der DSU (Heraushebung des Verfassers) sind diesmal auch Vertreter der Liberalen, des Neuen Forums und der PDS erschienen.“
Vgl. Interview mit DSU-Spitzenkandidat Jürgen Schwarz, in: Sächsische Zeitung vom 22. August 1990.
Vgl. Edith Gierth, Spitzenpolitiker für den sächsischen Landtag zu Gast bei der SZ, in: Sächsische Zeitung vom 24. September 1990.
Vgl. Kurt H. Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 389-391. Die CSU erzielte lediglich 1,1 Prozentpunkte mehr als die sächsische CDU. Dabei lag die Wahlbeteiligung in Sachsen um 7,3 Prozentpunkte höher als in Bayem.
Vgl. Jürgen W. Falter, Wahlen 1990. Die demokratische Legitimation für die deutsche Einheit mit größen Überraschungen, in: Eckhard Jesse/Armin Mitter (Hrsg.), Die Gestaltung der deutschen Einheit. Geschichte-Politik-Gesellschaft, Bonn 1992, S. 163–188; Dieter Roth/Thomas Emmert, Wahlerentscheidungen und Wahlereinstellungen in Ostdeutschland vor und nach der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl, in: Oskar Niedermayer/Richard Stöss (Hrsg.), Parteien und Wähler im Umbruch. Parteiensystem und Wählerverhalten in der ehemaligen DDR und den neuen Bundesländem, Opladen 1994, S. 239-265.
Vgl. Hans Rattinger, Parteineigungen, Sachfragen-und Kandidatenorientierungen in Ost-und Westdeutschland 1990-1992, in: ders., Hans/Gabriel/Oskar/Jagodzinski, Wolfgang (Hrsg.), Wahlen und politische Einstellungen im vereinigten Deutschland, Frankftirt am Main 1994, S. 267–316.
Vgl. Thomas von Winter, Wählerverhalten in den östlichen Bundesländern. Wahlsoziologische Erklärungsmodelle auf dem Prüfstand, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Heft 2/1996, S. 308–315.
Vgl. Interview mit Kurt Biedenkopf, Sächsische Zeitung vom 29. August 1990.
Vgl. Reiner Gross, Geschichte Sachsens, Berlin 2001, S. 241; vgl. Mike Schmeitzner/Michael RudlofF, Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag. Darstellung und Dokumentation 1877-1997, Dresden 1997, S. 28 f.
Vgl. Mike Schmeitzner/ Michael Rudloflf, Geschichte Sachsens, Berlin 2001, S. 34 f
Vgl. Mike Schmeitzner/ Michael Rudloflf, Geschichte Sachsens, Berlin 2001, S. 12.
Vgl. Claus-Christian W. Szejnmann, Vom Traum zum Alptraum. Sachsen in der Weimarer Republik, Dresden 2000, S. 142 f.
Vgl. Mike Schmeitzner/ Michael Rudloff (Anm. 406), S. 78–84.
Franz Walter/ Tobias Dürr/ Klaus Schmidtke: Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora. Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart, Bonn 1993, S. 11.
Vgl. Detlef Pollack, Politischer Protest. Politisch alternative Gruppen in der DDR, Opladen 2000, S. 205–208.
Vgl. Jürgen Hoffmann, Die doppelte Vereinigung. Vorgeschichte, Verlauf und Auswirkungen des Zusammenschlusses von Grünen und Bündnis’ 90, Opladen 1998, S. 150 f.
Vgl. Wolfgang Jager, Die Überwindung der Teilung. Der innerdeutsche Prozeß der Vereinigung 1989/90, Stuttgart 1998, S. 282.
Vgl. Kurt H. Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutschcs Tagebuch, Berlin 2000, S. 394 f.
Vgl. Kurt H. Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutschcs Tagebuch, Berlin 2000, S. 410f.
Vgl. Kurt H. Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutschcs Tagebuch, Berlin 2000, S. 396.
Michael Arnold: Sächsischer Landtag, Plenarprotokoll 1/2 vom 8. November 1990, S. 48.
Kurt Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 397.
Vgl. Peter Köpf, Der Querdenker: Kurt Biedenkopf Eine Biographie, Frankfurt am Main/New York 1999, S. 216 f.
Fritz Hähle, Rede auf dem 6. Landesparteitag der CDU am 9. Oktober 1993, abgedruckt in: CDULandesverband Sachsen (Hrsg.), Grundsätze und Programm der Sächsischen Union, Dresden 1993, S. 88.
Vgl. Frank Heltzig, Bei Müllers auf dem Sofa. Oder: Wie gründet man eine Partei, in: Michael Rudloff/Mike Schmeitzner, Die Wiedergründung der sächsischen Sozialdemokratie, Dresden 2000, S. 61–66.
Vgl. Nicolaus Voss, Aufbruch und Stagnation im Neubeginn der Leipziger Sozialdemokratie, in: Michael Rudloff/Mike Schmeitzner, Die Wiedergründung der sächsischen Sozialdemokratie, Dresden 2000, S. 178–181.
Franz Walter/ Tobias Dürr: Die Heimatlosigkeit der Macht. Wie die Politik in Deutschland ihren Boden verlor, Berlin 2000, S. 78 f
Zitiert nach: Julia Albrecht, Thierse will Ex-SEDIem eine Chance geben, in: Die Tageszeitung vom 8. Oktober l992.
Zitiert nach: Julia Albrecht, Thierse will Ex-SEDIem eine Chance geben, in: Die Tageszeitung vom 8. Oktober l992.
Vgl. Dieter Dowe (Hrsg.), Von der Bürgerbewegung zur Partei. Die Gründung der Sozialdemokratie in der DDR, Diskussionsfonim im Berliner Reichstag am 7. Oktober 1992, Bonn 1993, S. 93–97.
Vgl. Kurt Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 362. Der Eintrag lautet: „Beim PDS-Vertreter handelt es sich um einen Germanisten aus Österreich. Er passt weder in die Runde, noch sind seine Argumente erträglich, wenn man erlebt hat, wie die Menschen im Land immer noch unter der politischen Altlast der SED leiden.“ Als am 17. April 2002 Kurt Biedenkopf, nach dessen Auffassung Peter Porsch nicht in die damalige Runde passte, zurücktrat, war der PDSFraktionsvorsitzende als Letzter aus eben dieser Runde übriggeblieben. Süffisant fragte Porsch in seiner Rede zum Rücktritt des Ministerpräsidenten: „Was macht einer, dem die Runde abhanden gekommen ist, in die er nicht hineinpasste?“ (Sächsischer Landtag, Plenarprotokoll 3/59, S. 4146).
Karl-Heinz Kunckel, Sächsischer Landtag, Plenarprotokoll 1/46 vom 25/26. Mai 1992, S. 3028.
Vgl. Klaus Bartl, Sächsischer Landtag, Plenarprotokoll 1/62 vom 17. Februar 1993, S. 4294. Das Protokoll verzeichnet an dieser Stelle keine Reaktion der CDU-Abgeordneten auf den Quellenhinweis des Abgeordneten Bartl.
Klaus Bartl, Sächsischer Landtag, Plenarprotokoll 1/46 vom 25. Mai 1992, S. 3032.
Kurt Biedenkopf, 1989-1990. Ein deutsches Tagebuch, Berlin 2000, S. 410.
Fritz Hähle, Rede auf dem 6. Landesparteitag der CDU am 9. Oktober 1993, abgedruckt in: CDU-Landesverband Sachsen (Hrsg.), Grundsätze und Programm der Sächsischen Union, Dresden 1993, S. 87.
Fritz Hahle, Rede auf dem 6. Landesparteitag der CDU am 9. Oktober 1993 (Anm. 494), S. 86.
Fritz Hahle, Rede auf dem 6. Landesparteitag der CDU am 9. Oktober 1993 (Anm. 494), S. 88. Zugleich öffnet sich die CDU in ihrem Programm von 1993 auch Parteilosen, die ein kommunales Mandat anstreben oder in den Vereinigungen und Sonderorganisationen der Christdemokraten mitarbeiten wollen.
Armin Pfahl-Traughber, Wandlung zur Demokratie? Die programmatische Entwicklung der PDS, in: Deutschland Archiv, Heft 4/1995, S. 366.
Vgl. Jürgen P. Lang, Ist die PDS eine demokratische Partei? Eine extremismustheoretische Untersuchung, Baden-Baden 2003, S. 68–70; vgl. Viola Neu, Das Janusgesicht der PDS. Wähler zwischen Partei und Extremismus, Baden-Baden 2004, S. 169-173.
Michael Brie, Die PDS. Strategiebildung im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Konfliktlinien und politischer Identität, in: ders./Rudolf Woderich (Hrsg.), Die PDS im Parteiensystem, Berlin 2000, S. 40.
Vgl. Gero Neugebauer/ Richard Stöss, Die PDS. Geschichte-Organisation-Wähler-Konkurrenten, Opladen 1996, S. 80.
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(2006). Erste Legislaturperiode (1990 – 1994). In: Parteiensystem und Wahlen in Sachsen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90298-2_4
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