Auszug
Wissenschaften konfrontieren uns mit Diskursen, die insofern besonders wirkmächtig sind, als ihnen der Nimbus anhaftet, Wahrheiten zu repräsentieren. Michel Foucault spricht modernen Gesellschaften eine Verehrung dieser in den Wissenschaften produzierten Wahrheiten zu. Er erkennt eine zentrale Funktion moderner Wissenschaftsdiskurse darin, als ordnende und kontrollierende Machtinstrumente in Gesellschaften zu fungieren. Ungleiche Zugangsbedingungen zu Diskursen oder Tabuisierung bestimmter Inhalte stellen bspw. Mechanismen dar, über die eine Bemächtigung und Regulierung der Diskurse erfolgt. Auch die Art und Weise, wie spezifisches Wissen hervorgebracht und anderes ausgegrenzt wird, wie sich ein bestimmtes Wissen als Grundannahme verdinglicht und in Folge unhinterfragt zur Basis immer weiterer Wissensproduktionen avanciert, sind Aspekte diskursiver Regelmechanismen.
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Literatur
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hartmann, J. (2007). Der heteronormative Blick in wissenschaftlichen Diskursen — eine Einführung. In: Hartmann, J., Klesse, C., Wagenknecht, P., Fritzsche, B., Hackmann, K. (eds) Heteronormativität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90274-6_4
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