Zusammenfassung
Die zunehmende Ausbreitung des → Internets trug Ende der 1990er Jahre dazu bei, dass eine Diskussion über die Bedeutung der Aufmerksamkeit begann. Einige Autoren sahen dabei die Ökonomie des Geldes am Ende angekommen und stellten fest, dass ein leitendes Element der Handlungen der Menschen mittlerweile das Streben nach Aufmerksamkeit ist. An die Stelle der traditionellen Elemente des Marktes mit Angebot und Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und der Bewertung dieser Angebote mit finanziellen Ressourcen tritt die Aufmerksamkeitsökonomie. In der Aufmerksamkeitsökonomie ist es entscheidend, Aufmerksamkeit zu suchen, zu erhalten und zu schenken. Die Vertreter der Aufmerksamkeitsökonomie halten die zunehmende Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten für ein Indiz des umfassenden gesellschaftlichen Wandels. Einige sehen die Grenzen des materiellen Konsums in den industriell geprägten Gesellschaften erreicht und erwarten, dass aufgrund der zunehmenden Möglichkeiten, sich Informationen zu verschaffen, die Aufmerksamkeit als knappes Gut die entscheidende Ressource für das Funktionieren der Gesellschaft wird. Als Grund für die Richtigkeit der Annahme wird die scheinbar ungesteuert verlaufende Steigerung der Leistungsfähigkeit der Informations- und Kommunikationsnetze angeführt, deren Zweck in Wirklichkeit nur die Schaffung der Grundlage für eine optimale Verteilung von Aufmerksamkeit sein soll.
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Literatur
G. Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit. München 1998.
K. Beck, W. Schweiger (Hrsg.): Attention please! Online-Kommunikation und Aufmerksamkeit. München 2001.
G. Shapiro, H. R. Varian: Information rules: A strategic guide to the networt economy. Boston, Mass. 2000.
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Dreier, H. (2006). Aufmerksamkeit. In: Medien von A bis Z. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90261-6_12
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