Auszug
Seit der Vereinigung agiert das vereinte Deutschland politisch und wirtschaftlich als europäische Macht mit globalen Interessen und globaler Bedeutung. Die Zielsetzung, den nationalen Wohlstand zu sichern und zu vermehren, stellt den wichtigsten Bestimmungsfaktor für seine Innen- und Außenpolitik dar. Als „Weltwirtschaftsmacht“ (Kloten 1994: 63) bestimmt die deutsche Volkswirtschaft die globalen Waren- und Dienstleistungsströme, die Geld- und Kapitalmärkte sowie den Zahlungsverkehr entscheidend mit und auf dieser Grundlage verfügt auch das politische System über die Fähigkeit zur zielgerichteten Einflussnahme auf weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse. Mit einem Anteil von 9 bis 10% an den Weltausfuhren rangiert Deutschland global wechselweise an erster (so 1986–88, 1990, 2003–05) oder an zweiter (1991–2002) Stelle der Exportnationen, verfügt — nach den USA und Japan — über das drittgrößte Bruttosozialprodukt und repräsentiert innerhalb der Europäischen Union die weitaus stärkste Wirtschaftskraft. Dementsprechend groß ist sein Gewicht in den internationalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) oder der Welthandelsorganisation (WTO) oder bei den G 8-Treffen der wichtigsten Industrienationen.
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Weiterführende Literatur
Abelshauser, Werner (1983), Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland 1949–1980, Frankfurt am Main Suhrkamp. Ausgezeichnete Überblicksdarstellung zur Wirtschafsgeschichte in den ersten drei Jahrzehnten der Bundesrepublik.
Hanrieder, Wolfram F. (1991), Deutschland, Europa, Amerika. Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1949—1989, Paderborn Schöningh. Gesamtdarstellung der Verbindungen zwischen Auβen-, Sicherheits-und Auβenwirtschaftspolitik im europäischen und transatlantischen Rahmen.
Kreile, Michael (1992), The Political Economy of the New Germany, in: Stares, Paul (Hrsg.), The New Germany and the New Europe, Washington, D.C. Brookings Institution, S. 55–92. Guter Überblick zur wirtschaftlichen Gestaltungsmacht — und deren Grenzen — des vereinten Deutschland.
Rosecrance, Richard (1986), The Rise of the Trading State. Commerce and Conquest in the Modem World, New York Simon and Schuster. Grundlegung des theoretischen Ansatzes „Handelsstaat“.
Staack, Michael (2000), Handelsstaat Deutschland. Deutsche Außenpolitik in einem neuen internationalen System, Paderborn Schöningh. Analyse der deutschen Auβenpolitik im Jahrzehnt vor und nach 1989 aus handelsstaatlicher Perspektive.
Zürn, Michael (1998), Regieren jenseits des Nationalstaats. Globalisierung und Denationalisierung als Chance, Frankfurt am Main Suhrkamp. Kritische Diskussion der begrenzten Handlunvsmacht des Nationalstaates und internationaler Kooperation als Lösungsstrategie.
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Staack, M. (2007). Deutschland als Wirtschaftsmacht. In: Schmidt, S., Hellmann, G., Wolf, R. (eds) Handbuch zur deutschen Außenpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90250-0_5
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