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Auszug

Fünfzehn Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Zusammenbruch der Sowjetunion müssen zwei zentrale Konflikte des zwanzigsten Jahrhunderts neu betrachtet werden: Der Zweite Weltkrieg und der Kalte Krieg repräsentieren in der sehr viel längeren Geschichte deutsch-russischer Kooperation eine Diskontinuität. Im letzten Jahrzehnt hat sich das traditionelle Muster deutsch-russischer Partnerschaft wieder verstärkt. Die post-kommunistischen deutsch-russischen Beziehungen können dabei nicht mehr mit den Labeln „Rapallo“ noch „Molotow-Ribbentropp-Pakt“ versehen werden, denn zum ersten Mal basiert diese Beziehung weder auf imperialen Träumen oder Rachegedanken, noch auf der Herrschaft über die Länder, die zwischen Deutschland und Russland liegen. Vielmehr gründet sich diese Partnerschaft auf eine konkrete wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie auf Deutschlands Wunsch, Russland in Europa zu integrieren, ein Prozess, der durch die bolschewistische Revolution für ein Jahrhundert unterbrochen worden war. Weil Moskau die friedliche Vereinigung Deutschlands 1990 ermöglichte, fühlt sich Berlin zudem in besonderer Weise für Russland verantwortlich. Doch während Deutschland eine aktivere internationale Rolle übernimmt, kämpft Russland noch immer mit post-kommunistischen Identitätsproblemen und ist bemüht, seine Position in der Welt zu definieren, eine Position, die zumindest teilweise durch die Beziehungen zu Deutschland geprägt wird.

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Marcus Menzel, M.A.

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Siegmar Schmidt Gunther Hellmann Reinhard Wolf

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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Stent, A. (2007). Russland. In: Schmidt, S., Hellmann, G., Wolf, R. (eds) Handbuch zur deutschen Außenpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90250-0_33

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