Auszug
Die Anthroposophie hat sich seit ihren Anfängen in humanitären Projekten engagiert, hat alternative Kliniken und Einrichtungen in der Behindertenarbeit aufgebaut. Als Anfang der 70er Jahre das Drogenproblem in den deutschsprachigen Ländern virulent wurde, hat man sich auch in anthroposophischen Kreisen für diesen neuen „Brennpunkt“ unter der Vielzahl gesellschaftlicher Problembereiche interessiert und engagiert. Ein Ergebnis dieser Initiativen war die Gründung des „Therapiedorfs für Drogenabhängige“ — „Sieben Zwerge“ 1972 (Baldini, Fricke 1994). Diese Autoren bieten einen erlebniskonkreten Bericht über die Pionierphase diese Einrichtung und ihre Orientierung an Prinzipien der phänomenologischen Naturbeobachtung Goethes und den Lehren Rudolph Steiners, wobei auch „andere Geisteswissenschaften zu Wort“ kamen (dieselben 1974, 392). Dazu gehörten damals (1973) — Beratung und Anregung durch den Seniorautor dieses Beitrages (Petzold 1974n) — aus den klinischen Sozialwissenschaften Psychologie/Psychotherapie/Sozialarbeit/Soziotherapie, was die Offenheit des anthroposophischen Modells für wissenschaftliche Erkenntnis und Ansätze demonstriert, allerdings solche, die eine breite, differentielle und integrative Sicht auf den Menschen haben, und damit gegen die reduktionistischen Verkürzungen stehen, wie man sie oft in einer alleinig nomothetischen Orientierung findet, bei denen die Dimension von Sinn, Werten, Seelsorge, Seelenpflege, Lebensphilosophie ausgeklammert werden (Petzold, Orth 2004a,b) 1997 wurde in Arbeiten an einer Modernisierung des Konzeptes von den Autoren mit den Mitarbeitern der Einrichtung im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprojektes die nachstehend gekürzt wiedergegebene Konzeption1 erarbeitet. Seit 2000 wird von ihnen im Rahmen einer „Inhouse-Schulung“ auch eine Ausbildung in „Sozialtherapie, Sucht/Integrative Therapie“ nach VDR-Richtlinien durchgeführt (Petzold, Schay, Sieper dieses Buch).
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Petzold, H., Ebert, W., Mitarbeiter der Fachklinik Sieben „Zwerge“. (2006). „Menschen wachsen lassen“ Behandlungsmodell und Therapiekonzept der anthroposophischen Fachklinik für Drogenkrankheiten „Sieben Zwerge“. In: Petzold, H., Schay, P., Scheiblich, W. (eds) Integrative Suchtarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90230-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90230-2_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14661-4
Online ISBN: 978-3-531-90230-2
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