Zusammenfassung
Das wilhelminische Reich (1871–1918) war eine konstitutionelle Monarchie. Der König von Preußen war in Personalunion Deutscher Kaiser und damit der Primus unter den deutschen Fürsten (Boldt 1990: 168ff.). Der Kaiser hatte das Privileg, den Reichskanzler einzusetzen und ihn zu entlassen. Ohne den Reichstag konnte der Reichskanzler dennoch nicht regieren. Das Reich war ein Rechtsstaat. Das Verwaltungshandeln bedurfte der gesetzlichen Grundlage. Der Gesetzgebungsprozess verlangte die Zustimmung des Reichstages. Auf die Bestellung und Zusammensetzung der Reichsregierung hatte der Reichstag aber keinerlei Einfluss. Die Leiter der wichtigsten Reichsbehörden, der sog. Ämter, wurden vom Reichskanzler ernannt. Sie waren freilich bloß Beamte mit dem Titel eines Staatssekretärs. Die politische Verantwortung gegenüber dem Kaiser trug allein der Kanzler. Die Reichsinnenpolitik ressortierte im Kanzleramt, die Außenpolitik im Auswärtigen Amt, die Kolonialpolitik im Kolonialamt, die Flottenpolitik im Marineamt.
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Literatur
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Hartmann, J. (2004). Das parlamentarische System. In: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland im Kontext. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90223-4_3
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