Auszug
Die Methodenfrage stand, wie C. Wolfgang Müller (zuletzt 2001) dies in seinen vielfältigen Arbeiten zur Geschichte der Sozialen Arbeit im 20. Jahrhundert nachdrücklich aufgezeigt hat, an der Pforte ihrer Verberuflichung und Professionalisierung. Mit den Methoden der Sozialen Arbeit ist jener Teil sozialpädagogischer Handlungskompetenz und Professionalität angesprochen, den man mit Burkhard Müller als ihre „handwerkliche“ Seite bezeichnen könnte. Wie der Schreiner Säge, Feile, Bandschleife gezielt und kundig bedienen kann, um beispielsweise einen Schrank zu restaurieren und wie der Arzt einer strategischen Operationsplanung bedarf und chirurgische Techniken beherrschen muss, so gehört es zum Kern der Kompetenz von SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen in Kindertageseinrichtungen, Erwachsenenbildung und Altenhilfe, in Erziehungsberatung, SPFH und Jugendzentrum, in Drogenhilfe, ASD und MigrantInnenberatung über Handlungspläne und Verfahren zu verfügen, mittels derer sie ihre berufsspezifischen Themen und Probleme nachvollziehbar und begründet angehen und bearbeiten können. Die Verfügung über ein ausgewiesenes und spezifisches Repertoire an bewährten Handlungsplänen und -mustern ist zweifelsohne Grundbedingung und Voraussetzung eines gesellschaftlichen Anerkennungsprozesses gewesen, der das mittlerweile weite Berufsfeld der Sozialen Arbeit Ende des 20. Jahrhunderts immerhin rund eine Millionen - auf allen Ebenen des beruflichen und akademischen Systems ausgebildete - Berufstätige zählen lies (vgl. Rauschenbach 1999).
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Literatur
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Galuske, M., Thole, W. (2006). Zum Stand der Methodendiskussion in der Sozialen Arbeit – Einleitung. In: Galuske, M., Thole, W. (eds) Vom Fall zum Management. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90211-1_1
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