Auszug
Die Anerkennung des Informellen erfordert eine Veränderung von bisher als selbstverständlich geltenden Grundüberzeugungen. Traditionell wird das Informelle als Abweichung von betrieblichen Plan-und Sollvorgaben eingeschätzt. Informelle Beziehungen gelten als Ausdruck des menschlichen Bedürfnisses nach sozialen Kontakten; ihre funktionale Bedeutung wird eher mit Skepsis betrachtet: Leitend war und ist vielfach immer noch ein Misstrauen gegenüber informeller Leistungszurückhaltung, informeller Verzerrung und Filterung von Informationen, der informellen Verbreitung von Gerüchten bis hin zur Sabotage. Diese Einschätzung des Informellen gründet sich auf der Überzeugung, dass betriebliche Abläufe am effizientesten sind, wenn sie sich berechnen, planen und formalisieren lassen. Durch neue Formen der Arbeits-und Betriebsorganisation soll dementsprechend eine Optimierung der Planung (dezentrale Einplanung; frühzeitige Abstimmung usw.) erreicht werden. Wie unsere Untersuchungen zeigen, resultieren die Notwendigkeit und Funktionalität informeller Kooperation jedoch gerade aus nicht voraussehbaren Unwägbarkeiten technischer und organisatorischer Abläufe.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Unternehmenskultur: Verhalten und Vorbildfunktion der Führungskräfte. In: Die Organisation des Informellen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90205-0_10
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