Auszug
Das gesellschaftliche Verständnis von Altern ist ein Konstrukt. Faktisch verläuft der individuelle Alternsprozess von der Geburt bis zum Tod und kann deshalb nicht mit einer Phase nach der Lebensmitte gleichgesetzt werden (vgl. VOGES 1983). Altern ist somit nicht nur ein Thema für „Ältere“, Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche, die sich mit mehr oder weniger starker Vehemenz von den anderen Altersgruppen abzuheben versuchen. Feststellungen zum Alter lassen sich deshalb kaum am kalendarischen Alter orientieren, denn dies steht nicht immer in Einklang mit dem individuell wahrgenommenen Alter und gesellschaftlichen Altersnormen (vgl. GÖCKENJAN 2000). Zudem ist das kalendarische Alter auch nicht gleichzusetzen mit dem biologischen Alter, denn es gehört zu den nahezu unstrittigen Ergebnissen der gerontologischen Forschung, dass Leistungsunterschiede bis ins höhere Alter mindestens ebenso häufig auf soziale Merkmale wie auf Altersunterschiede zurückzuführen sind, Leistungseinbußen also nur zum Teil durch das kalendarische Alter erklärt werden können und meist von berufs-oder schichtspezifischen Voraussetzungen überlagert werden (vgl. LEHR 2000: 92ff.). Der Alternsprozess ist deshalb vor allem ein „human-made-aging“ (vgl. HACKER 2004).
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Iller, C. (2006). Individuelle Voraussetzungen für alternsgerechte Personalentwicklung. In: Gonon, P., Klauser, F., Nickolaus, R. (eds) Bedingungen beruflicher Moralentwicklung und beruflichen Lernens. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90204-3_9
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