Auszug
Fragt man Lehrpersonen nach ihrer Betätigung im Unterricht, so erfährt man, dass Unterricht eine anstrengende Angelegenheit darstellt-und zwar insbesondere für die Lehrperson selbst. Die Lehrkraft, die den Stoff beherrscht, ist aktiv, bereitet Fachwissen auf und stellt im Idealfall Sachverhalte unter multiplen Perspektiven dar. Die Lernenden, die eigentlich aktiv Wissen konstruieren, strukturieren und neu ordnen sollten, bleiben vergleichsweise passiv und verfolgen mehr oder weniger aufmerksam das Unterrichtsgeschehen. Nicht erst seit den PISA-Studien (BAUMERT et al. 2001; PRENZEL et al. 2004) weiß man, dass diese - hier sehr verkürzt und pauschalisierend dargestellte - Vorgehensweise lediglich zu suboptimalen Ergebnissen führt. Teilt man indes die Ansicht, dass Lernen ein aktiver, konstruktiver Prozess des Lernenden ist, in dem Wissen konstruiert, umstrukturiert und erweitert wird (vgl. bspw. COBB 1994), so bedarf es des Entwurfs und der Implementierung von Unterrichtskonzeptionen, die es Schülern erlauben, eigene Lösungswege zu entwickeln und zu testen. Unterricht muss aus methodischer Sicht anspruchsvoller und anregender werden, um lernwirksame Eigenaktivitäten der Schüler zielgerichtet zu unterstützen
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Literatur
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Seifried, J., Klüber, C. (2006). Lehrerinterventionen beim selbstorganisierten Lernen. In: Gonon, P., Klauser, F., Nickolaus, R. (eds) Bedingungen beruflicher Moralentwicklung und beruflichen Lernens. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90204-3_12
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