Auszug
Die Gewinnung von Daten und Erkenntnissen m Forschungsprozess lässt sich als Produkt einer Interpunktion zwischen sozialen Kontexten beschreiben (vgl. Graf 1990). Die erste Kontextinterpunktion im Forschungsprozess ist die Datengewinnung. Zunächst geht es darum, überhaupt einen Zugang zum Feld zu erlangen. Das Konzept der Kontextinterpunktion erlaubt es, die Grenze zwischen dem Feld und der Forschung variabel zu halten. Traditionellerweise wird die Etablierung des Feldzuganges selber zum Kontext der Forschung geschlagen, so dass die eigentliche Forschung in dem Moment beginnt, wo sie vom Feld offiziell autorisiert ist. Die Tatsache, dass das Feld jedoch selber auf die Forschung reagiert und eigene, von der Forschung nicht vorhersehbare Entscheidungen trifft, führt dazu, dass sich die Interpunktion im Lauf der Verhandlungen verschiebt. Es handelt sich also hier, mit dem Ausdruck von Bohr gesprochen, um ein „Experiment des losen Stockes“. Die Institutionsanalyse macht diese Verschiebungen der Kontextunterscheidungen zum Gegenstand. Die Daten, d.h. das Material, das entsteht, ist ein Produkt solcher Kontextunterscheidungen. Ein Mittel, um solches Material zu generieren, ist das Forschungstagebuch. In ihm dokumentieren sich die Interaktionen zwischen den Kontexten. Das so gewonnene Material hat an beiden Kontexten teil, d.h. es lässt sich sowohl im Kontext der Forschung wie auch im Forschungskontext interpretieren. Als vermittelnde Ebene wirken dabei theoretische Konzepte. Diese lassen sich prinzipiell auf beide Kontexte anwenden. Die Forschung wird dadurch genauso zum sozialwissenschaftlichen Gegenstand wie der klassische Objektbereich.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Die Analyse des Feldzugangs. In: Schulsozialarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90201-2_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14987-5
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