Auszug
Ab Anfang der 1970er Jahre fand die Umweltthematik in zunehmendem Maße Eingang in den politischen Diskurs. Etwas später nahm sich die Pädagogik dieses Themas an und entwickelte in der Folgezeit eine Fülle an Konzeptionen und einige bedeutsame Theorien. Der entsprechende pädagogische Zweig wurde zunächst Umwelterziehung dann Umweltbildung genannt (vgl. zur Geschichte der Umweltbildung: Bolscho & Seybold 1996). Die Umweltbildung bekam nach Jahren kontinuierlicher Weiterentwicklung mit der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Jahre 1992 einen außerordentlichen Impuls, der zu einer radikalen Neuausrichtung führte. Hatte sie bis 1992 den Fokus schwerpunktmäßig auf ökologische Themenfelder gerichtet, berücksichtigte sie ab diesem Zeitpunkt in ihren Überlegungen und Ausführungen verstärkt ökonomische und soziale Implikationen des Mensch-Naturverhältnisses. Die Vorstellung einer „nachhaltigen Entwicklung“ wurde zu einem bedeutenden Ausgangspunkt von sowohl konzeptionellen als auch empirischen Arbeiten in der Umweltbildung. In der Rio-Deklaration selbst wird im Grundsatz 3 formuliert, was unter nachhaltiger Entwicklung von Gesellschaften verstanden werden soll: „Das Recht auf Entwicklung muss so erfüllt werden, dass den Ent-wicklungs- und Umweltbedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen in gerechter Weise entsprochen wird“ (Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.), o.J., S. 41 (Rio-Deklaration)).
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Literatur
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Rieß, W. (2006). Grundlagen der empirischen Forschung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE). In: Rieß, W., Apel, H. (eds) Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90192-3_1
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