Auszug
Wie ich in meiner explorativen Studie herausarbeiten konnte, gibt es zwischen Low-Rate KonsumentInnen sowie stärkeren RaucherInnen und ExraucherInnen deutliche Unterschiede hinsichtlich ihres Rauchverhaltens, der Begründungen und Rationalisierungen ihres Konsums und ihrer Kompetenz- oder Selbstwirksamkeitserwartungen in Bezug auf eine Steuerung des Konsums. Insbesondere konnte ich eine Korrelation zwischen höherem Konsumniveau und der Wertung und Erklärung des Rauchverhaltens als Nikotinsucht feststellen. So hat sich das “Erklärungsprinzip der Sucht” sowohl bei den meisten der BZZ-RaucherInnen als auch bei den ehemals starken Ex- und den heutigen VielraucherInnen als dominante Deutungsschablone ihres Rauchverhaltens durchgesetzt. Interessant ist hierbei, dass die “Sucht als Erklärungsprinzip” auch dann nicht erschüttert wird, wenn der Suchttheorie widersprechende Kontroll- oder Entwöhnungserfahrungen erlebt werden. Vielmehr scheint die “Sucht” eine verhaltenslegitimierende Funktion für diese RaucherInnen zu haben und führt somit häufig zu einer Akzeptanz und damit auch Stabilisierung des Rauchverhaltens.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Schlussbetrachtung: Zur Kontraproduktivität des Suchtkonzepts. In: Rauchen zwischen Sucht und Genuss. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90187-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90187-9_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14841-0
Online ISBN: 978-3-531-90187-9
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