Zusammenfassung
Empirische Sozialforschung ist ein problemlösendes Handeln. Es setzt gleichermaßen die genaue Formulierung eines Problems wie die Kenntnis einer angemessenen Methode zu seiner Lösung voraus. Dabei kann man die Methoden der empirischen Sozialforschung als Kanon von Verfahren begreifen, als eine «box of tools», die unabhängig vom Problem, den Grundlagen und Theoremen der Sozialwissenschaft benutzt werden. Eine derartige Auffassung ist jedoch ungerechtfertigt; sie trifft auch nicht auf die Methoden der Naturwissenschaften zu, auf die man sich fälschlich beruft. Den Sozialwissenschaften ergeht es nämlich nicht anders als den Naturwissenschaften: Ihre Methoden und Instrumente entwickeln sich abhängig von den Problemen der Disziplin, sie entstehen, um bestimmte Fragen untersuchen, bestimmte Probleme lösen zu können. (Was nicht ausschließt, daß sie später in vielen Fällen als Instrumente zur Lösung anderer Probleme übernommen werden.) Dieser Sachverhalt gilt für Galileis Fernrohr, das Verfahren zur Atomspaltung, eine Einstellungsskala oder einen Intelligenztest.
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Friedrichs, J. (1990). Zur Funktion Empirischer Sozialforschung. In: Methoden empirischer Sozialforschung. WV studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90173-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90173-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-22028-4
Online ISBN: 978-3-531-90173-2
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