Auszug
Hartnäckig scheint sich eine Perspektive gegen vielerlei Erfahrungen zu halten, welche mit Zivilgesellschaft jene Akteure bezeichnet, die auf verschiedensten gesellschaftlichen Terrains für das Gute kämpfen. Dabei zeigt ein etwas genauerer Blick, dass ein solches Verständnis eher irreführend ist, da es die komplexen Auseinandersetzungen in der Zivilgesellschaft selbst um Problernwahrnehmungen und um Vorschläge zu ihrer Bearbeitung, um die Legitimität von Akteuren und Politiken sowie deren höchst unterschiedliche inhaltliche Ausrichtung und Ressourcenausstattung auszublenden droht. Sie ist aber selbst nicht nur sehr heterogen und enthält auch privatkapitalistisch organisierte und v. a. am Eigeninteresse orientierte Akteure. Mehr noch: Sie ist strukturell auf den Staat und staatliche Entscheidungsprozesse bezogen und im eigentlichen Sinne ein Teil des erweiterten Staates. Die Auseinandersetzungen im ‘Vorfeld’ des Staates oder internationaler Institutionen sind selbst entscheidend für die Strukturierung staatlicher und intergouvernementaler Terrains sowie für die Formulierung spezifischer Politiken.
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Brand, U., Görg, C. (2005). Internationale Zivilgesellschaft und Umweltpolitik: Kämpfe um Hegemonie in Zeiten neoimperialistischer Globalisierung. Das Beispiel der biologischen Vielfalt. In: Betz, J., Hein, W. (eds) Neues Jahrbuch Dritte Welt 2005. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90156-5_4
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