Auszug
Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Gründung der Bundesrepublik markierten Einen gravierenden Einschnitt in der Geschichte Europas, mehr noch aber in der Geschichte deutscher Außenpolitik. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die meisten Darstellungen deutscher Außenpolitik sich entweder mit der Zeit davor oder danach beschäftigen. Der Bruch ist so massiv, dass Vergleiche selten angestellt und schon gar nicht jene Frage nach der „Kontinuität“ aufgeworfen wird, die für die Beschäftigung mit der Außenpolitik von der Zeit des Kaiserreichs bis zum Dritten Reich nahe liegend erscheint. Schon die Begrifflichkeiten zur Charakterisierung Deutschlands vorher und nachher verweisen auf eine fast schon dichotomische Entgegensetzung: hier der „Machtstaat“, der gleichsam die idealtypische Verkörperung all dessen darstellt, was Realisten von der Außenpolitik eines Staates erwarten; dort der „Handelsstaat“ bzw. die „Zivilmacht“, die den paradigmatischen Gegenpol zu realistischen Vorstellungen abgeben. Insofern ist es natürlich nahe liegend die systemische Perspektive des Realismus auf die Phase vor 1945 und seine Konkurrenten auf die Phase danach anzuwenden.
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(2006). Außenpolitik in einer interdependenten Welt: Die Außenpolitik des Handelsstaates Deutschland, 1945–1989. In: Hellmann, G. (eds) Deutsche Außenpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90153-4_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14906-6
Online ISBN: 978-3-531-90153-4
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