Auszug
Die Kunst, die Literatur, das Theater, der Film, die Talkshow haben eines gemeinsam: Sie bilden nicht den Normalfall ab, das alltägliche Leben, sondern sie alle beschäftigen sich mit dem Besonderen, das aus der Alltäglichkeit heraus tritt. Der Regelverstoß und der Tabubruch sind allemal interessanter als die Beschäftigung mit braven Menschen, die sich der Regelkonformität hingeben. Liebe und Eifersucht, die überschreitung sexueller Tabus, Neid und Hass, Habgier und das Streben nach Macht beherrschen die griechische TragÖdie ebenso wie moderne Actionfilme, weil es bei allen diesen Themen darum geht, dass Menschen ihre Interessen gegen andere Menschen durchsetzen. Dabei ging es immer auch um die Darstellung von Gewalt in ihren verschiedenen Formen. Selbst Fotos und Videos braver Familienväter halten nicht das Alltägliche, sondern das AußergewÖhnliche fest: die Hochzeit, den Geburtstag, den teuren Urlaub in entfernten Ländern, die ersten Gehversuche oder die Einschulung der Kinder werden dokumentiert, nicht der normale Sonntagnachmittag zu Hause. Wer etwas für ein gräßeres Publikum erzählen oder darstellen will, braucht das Besondere, das über die alltägliche Normalität hinausgeht.
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Literatur
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von Gottberg, H. (2006). Wünsch dir was. Sensationen, Skurrilitäten und Tabubrüche im Fernsehen. In: Ganguin, S., Sander, U. (eds) Sensation, Skurrilität und Tabus in den Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90107-7_4
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