Auszug
Das schwindende Interesse der Jugendlichen an Politik wird in Öffentlichkeit und Wissenschaft gleichermaßen beklagt: Zum Zeitpunkt der 11. Shell-Jugendstudie im Jahr 1991 gaben 57% der befragten Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren an, politisch interessiert zu sein. Ein gutes Jahrzehnt später (Jugendwerk der Deutschen Shell 2002) waren es 34% dieser Altersgruppe, die sich selbst als politisch interessiert einschätzten. Bei der Interpretation dieser Werte ist jedoch zu beachten „dass bspw. nicht der einzelne Jugendliche seit der Wende zunehmend uninteressierter geworden ist, sondern das Interesse zwischen verschiedenen Alterskohorten Veränderungen unterliegt“ (Reinders 2001, S. 22). Außerdem wird leicht übersehen, dass sich diese Entwicklung nicht nur in den jugendlichen Alterskohorten zeigt, sondern einen gesamtgesellschaftlichen Trend widerspiegelt: Das Interesse an Politik hat in der Gesamtbevölkerung nach dem Jahr der deutschen Vereinigung deutlich nachgelassen und ist auf das Niveau der frühen 1980er Jahre gesunken (vgl. Statistisches Bundesamt 2004b, S. 640).
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Böhm-Kasper, O. (2006). Politische Partizipation von Jugendlichen. Der Einfluss von Gleichaltrigen, Familie und Schule auf die politische Teilhabe Heranwachsender. In: Unpolitische Jugend?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90103-9_3
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