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Zur Bedeutung sozialer Netzwerke für die Konstruktion biographischer Sicherheit

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Qualitative Netzwerkanalyse

Auszug

Persönliche soziale Netzwerke erfüllen viele Funktionen. In der biographischen (Un-) Sicherheitsforschung zeigt sich ihre herausragende Bedeutung darin, dass durch sie Gewissheit erzeugt werden kann. Denn wen wir kennen, wem wir vertrauen und auf wen wir glauben, uns verlassen zu können, beeinflusst unmittelbar unser Empfinden von Sicherheit (Diewald 1991). Gerade die Unterstützung, die das informelle Netzwerk verspricht, scheint besonders wichtig für ein subjektives Gefühl von Sicherheit. Auf welche Weisen die subjektiven Deutungen des eigenen Netzwerks zur biographischen Sicherheit bzw. Gewissheit beitragen und welche Wandlungstendenzen sich diesbezüglich im letzten Jahrhundert ergeben haben, sind zentrale Forschungsfragen der Studie „Vom sicheren zum unsicheren Leben? Ein historischer Vergleich von Künstlerbiographien“, die hier als Beispiel für eine qualitative Netzwerkanalyse vorgestellt wird.1

Ziel der vorliegenden Studie war es, den Umgang mit biographischer Unsicherheit aus historisch vergleichender Perspektive und bei Untersuchungsgruppen zu erfassen, bei denen besonders pointierte Deutungsmuster zu erwarten waren. Als Samples wurden zwei Gruppen von Künstlerlnnen ausgewählt. Die erste Gruppe — aus dem Zeitraum urn die Jahrhundertwende 1900 — besteht aus Paul Klee, Franz Marc, Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, den „Blauen Reitern“ aus München, die zweite Gruppe — um 2000 — aus 12 Künstlerlnnen, die dem weiteren Umkreis von München entstammen (vgl. Pelizäus-Hofimeister 2005).

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Pelizäus-Hoffmeister, H. (2006). Zur Bedeutung sozialer Netzwerke für die Konstruktion biographischer Sicherheit. In: Hollstein, B., Straus, F. (eds) Qualitative Netzwerkanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90074-2_18

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