Auszug
Diese dritte Fallstudie befasst sich mit den kosmopolitischen Ideen und Zwickmühlen Subaltern Studies-Kollektivs. Anders als in den beiden vorangegangenen Fallstudien haben wir es hier mit einem marginalen postkolonialen Kosmopolitismus zu tun, der nicht im Westen, sondern in Indien, also einer ehemaligen Kolonie, entwickelt wurde. Eine Folge dieser Verortung ist, dass in dieser Fallstudie die Anknüpfung an den westlichen Diskurs des Kosmopolitismus — an Namen und Figuren wie Diogenes, Kant, Held und Nussbaum — von den hier behandelten Theoretikern nur selten explizit zum Thema gemacht wird. Ein Grund dafür, so ist nach Glazer (1996) zu vermuten, liegt darin, dass das kosmopolitische Denken in der Dritten Welt als neokoloniale Ideologie wahrgenommen wird (vergleiche dazu auch Brennans Beschreibung des Kosmopolitismus als Ideologie des Neoliberalismus in Kapitel 4). Erst in der jüngsten Gegenwart wurden die Arbeiten der Subaltern Studies-Theoretiker, allen voran Dipesh Chakrabarty, der auch für unsere Erörterungen von zentraler Bedeutung ist, als Beitrag von den Rändern zum universellen Diskurs des Kosmopolitismus wahrgenommen und an den einschlägigen Orten referenziert.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Auf dem Weg zu einem Neuen Kosmopolitismus. In: Soziologie des Neuen Kosmopolitismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90067-4_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15125-0
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