Auszug
Im ersten Abschnitt dieses Kapitels wird ein handlungstheoretisches Modell entwickelt, das eine theoretische und empirische Auseinandersetzung mit der Frage erlaubt, wie die Entstehung des Neuen in individuellen Bildungsgängen und in Institutionen beschrieben und erklärt werden kann. Entwicklungsaufgaben und Habitus, die beiden Zentralbegriffe der Bildungsgangforschung, werden darin als Komplementärkonzepte eingeführt und diskutiert. Die These ist, dass erst beide Konzepte zusammen der für Bildungsprozesse eigentümlichen Spannung gerecht werden, die aus zwei gegenläufigen Momenten resultiert. Diese sind die Verhaftung des Subjekts an seine soziale Herkunft, an verinnerlichte und inkorporierte Lebensstile, Problemlösestrategien, Selbstverständlichkeiten, Normen und Tabus auf der einen Seite, die vielfältigen Möglichkeiten, Anregungen und Verlockungen der sozialen Wirklichkeit, die subjektiv wahrgenommen und realisiert werden wollen, auf der anderen Seite. Reale Bildungs- und Entwicklungsprozesse vollziehen sich stets im Zusammenspiel dieser beiden Momente. Dieser Leitgedanke wird im Kanon-Modell der Entwicklungsaufgabe konzeptualisiert, dessen wichtigstes Element die offenen Lösungsmengen von Entwicklungsaufgaben sind.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Entwicklungsaufgaben, Habitus und die Frage nach der Entstehung des Neuen. In: Professionalisierung als Entwicklungsaufgabe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90060-5_3
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Print ISBN: 978-3-531-15080-2
Online ISBN: 978-3-531-90060-5
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