Zusammenfassung
In unserer ersten Annäherung wurde deutlich, daß Unternehmenskommunikation und PR stets im Spannungsfeld von voluntaristischem Handeln und strukturellem Determinismus stehen. Während sich die Verantwortlichen in Unternehmen und Agenturen stets aufs neue um eine situationsgerechte und innovative Gestaltung der Kommunikationspolitik bemühen, ist gleichzeitig immer wieder von den unverrückbaren Rahmenbedingungen der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere von den Strukturen des massenmedialen Diskurses, die Rede. Folgerichtig ist zu fragen, ob sich kommunikatives Handeln in der erfolgreichen Dechiffrierung und Anpassung an die jeweiligen Rahmenbedingungen erschöpft, oder ob dieser Kontext letztlich selbst nur ein Ergebnis vieler individueller Kommunikations- und Selektionshandlungen ist. Werden beispielsweise massenmediale PR-Strategien weitgehend durch publizistische »Spielregeln« geprägt, oder können diese strukturellen Bedingungen nochmals beeinflußt werden? Grundsätzlicher gefragt: Wie hat man sich das Verhältnis von (kommunikativer) Handlung und Struktur, von individuellem Wollen und sozialer Prägung, vorzustellen?
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Referenzen
Giddens im Interview mit Kießling (1988b, S. 287).
Vgl. zu diesen beiden Hauptparadigmen der Soziologie, die im Gefolge der Habermas-Luhmann-Debatte (Habermas/Luhmann 1971, Habermas 1987a und 1987b, Luhmann 1984) auch in andere Disziplinen eingegangen sind, v.a. Vanberg 1975, Schimank 1985.
Vgl. zur Sozialtheorie und Soziologie von Anthony Giddens, dessen „unablässiger Strom aufsehenerregender soziologisch-theoretischer Publikationen“ ihn „zu einem der bekanntesten Autoren der einschlägigen internationalen Diskussion gemacht“ (Joas 1986, S. 237) v.a. Giddens 1984, 1988, 1995a, Craib 1992, Kießling 1988a, Bryant/Jary 1991, Schönbauer 1994.
Bernhard Peters (1993, insbes. S. 78 ff.) befaßt sich in seiner Frankfurter Habilitationsschrift ebenso wie Giddens mit einer Erklärung des Verhältnisses von Handlung und Struktur, legt aber besonderes Gewicht auf die Diskussion alternativer Formen der gesellschaftlichen Integration.
Vgl. von Wright 1977, S. 84, sowie Kambartel 1992b, S. 274.
Als Widerfahrnis bezeichnet Kamlah (1973, S. 34 ff.) ein Geschehnis, das uns ganz unabhängig von eigenem Tun schlicht zustößt. Handeln heißt dagegen „in den ,Lauf der Natur’ eingreifen“ (von Wright 1979b, S. 47); vgl. ferner Kambartel 1989a, S. 124, Habermas 1989a, S. 274.
Vgl. Schwemmer 1979, S. 537, oder Janich 1981, S. 76.
Vgl. von Wright 1977, 1979a, 1979b, 1984, Kamlah 1973, Kamlah/Lorenzen 1973, Hartmann 1990, S. 17 ff., Janich 1993, S. 7 ff., sowie Kambartel 1989a und Lueken 1992, S. 190 ff
Vgl. von Wright 1979a, Schneider 1979 und Beck 1976, S. 83 ff.
Vgl. grundlegend Ryle 1969, S. 95 f., von Wright 1979a, S. 422 ff., Kambartel 1989a, S. 124 ff., ders. 1993c, sowie als Übersicht Harras 1983, S. 18 ff. und S. 75 ff.
Wittgenstein 1993b, S. 465 (PU 615); vgl. auch von Wright 1984, S. 108 f.
Kambartel 1989a, S. 123, in Anlehnung an die handlungstheoretischen Überlegungen von Kant.
Bedürfhisse sind nicht nur physiologischer, sondern auch sozialer Art; vgl. Maslow 1954, S. 388 ff., Kamlah 1973, S. 52 ff., und Kambartel 1974a, S. 62.
Vgl. grundlegend Mittelstraß 1975, ferner Janich et al. 1974, S. 110 f., und Schwemmer 1995.
Vgl. Lorenzen/Schwemmer 1975, S. 153, Kambartel 1978b, S. 6, und Janich 1993, S. 8.
Vgl. nachfolgend — mit anderer Terminologie — Janich 1981, S. 76 ff.
Vgl. Kambartel 1978b, S. 6, ausführlicher insbes. Lueken 1992, S. 190 ff.
Vgl. Harros 1983, S. 23 ff., Schwemmer 1976 und Kötter 1980, S. 140 ff.
Vgl. Janich 1993, S. 7.
Vgl. Riedel 1978, S. 153 ff.
Vgl. Kambartel 1978b, S. 7.
Vgl. nachfolgend Kambartel 1978b, S. 7, im Vergleich zu ders. 1984, S. 38 f., sowie von Wright 1984, S. 70; und zur kontroversen Diskussion um Basishandlungen Harras 1983, S. 50 ff.
Vgl. Habermas 1987a, S. 144 f., und 1989a, S. 274 f.
Zu den Handlungsgewohnheiten vgl. Kamlah 1973, S. 60 ff., Schwemmer 1979, S. 539, Lorenzen 1987, S. 259, oder auch Peters 1991, S. 181, Giddens 1984, S. 89 ff., und ders. 1988, S. 53 ff. Steinmann 1978b, S. 74, spricht hier von „Quasi-Verhalten“.
Vgl. Weber 1964, S. 15.
Wir nachfolgend v.a. Lueken 1992, insbes. S. 174 ff., sowie Schneider 1993.
Dieser Punkt wird von Giddens (1984, S. 89 ff., 1988, S. 53 ff.) unzureichend herausgearbeitet (vgl. Kießling 1988a, S. 195); unsere Interpretation modifiziert dessen Handlungsverständnis.
Wohlrapp 1983, S. 837, im Grundsatz auch schon Kamlah 1973, S. 67 ff.
Vgl. Janich 1989, S. 147, Hartmann 1990, S. 19, Gethmann 1992, S. 156 f., die den Begriff allerdings in einem engeren Sinne einführen, sowie insbes. Wieland 1974, S. 20.
Vgl. Lorenz 1995a, S. 34, Gethmann 1995, S. 264, und in Abgrenzung zum poietischen Handeln Kötter 1980, S. 150 ff.; sinngemäß auch Janich 1989, S. 147, Gethmann 1992, S. 156 f.
Weber 1964, S. 16.
Vgl. Gethmann 1995, S. 264; klassisch auch die „sozialen Beziehungen“ bei Weber 1964, S. 19.
Weber 1964, S. 10 (im Orginal teilweise kursiv); vgl. ferner Coleman 1992, S. 3 ff., Geser 1990, ders. 1992, und aus autopoietischer Perspektive auch Teubner 1992, S. 205 ff.
Diese zentrale Unterscheidung folgt Schimank 1985, S. 427 ff.
Vgl. — mit anderer Terminologie — French 1984, S. 5 ff., sowie Maring 1989, S. 25 f.
Vgl. zum kollektiven (Massen-) Handeln Hortleder 1977, Coleman 1991, S. 254 ff.
Vgl. Franken 1982, S. 252 ff., Werhane 1985, S. 50 ff., Geser 1990, S. 415, ders. 1992, S. 431 f.
Maring 1989, S. 37.
Vgl. die verschiedenen Modelle korporativer Verantwortung bei Maring 1989.
Vgl. Lorenz 1995b, Mittelstraß 1967, Kambartel 1995, H.J. Schneider 1994, S. 22 ff.
Kamlah/Lorenzen 1973, S. 100; vgl. ferner Kamlah 1967, Kamlah/Lorenzen 1973, S. 53 ff., Kamlah 1973, S. 66 ff., Kambartel 1989a, S. 123 ff., von Wright 1979b, S. 48.
Schwemmer 1986, S. 134 f.; vgl. auch Schimank 1992a, S. 168 f.
Vgl. Trabant 1976, S. 59; ähnlich bereits Kamlah 1967, S. 428, Kamlah/Lorenzen 1973, S. 56.
Kamlah/Lorenzen 1973, S. 131 (Hervorhebung im Original gesperrt statt kursiv).
Vgl. in diesem Sinne Trabant 1976; kritisch dazu Bentele/Brystina 1978, S. 88 und S. 116 ff.
Vgl. Kambartel 1992b, S. 273, dort im Hinblick auf die Sprache.
Vgl. zum Kulturbegriff genauer unten S. 104 f.
Vgl. Kambartel 1989a, S. 123.
Diese eigentliche Problemstellung für die Sozialtheorie wird u.E. von sozialpsychologischen Handlungstheorien, z.B. vom symbolischen Interaktionismus (Blumer 1973, Mead 1993) und von kommunikationswissenschaftlichen Schematheorien (Brosius 1991) vernachlässigt.
Vgl. oben S. 32.
Vgl. insbesondere Wittgenstein 1993b, Giddens 1984, S. 150 f., ders. 1988, S. 69 ff., Kambartel 1989a, ders. 1992b, und weiterführend Wiggershaus 1974, S. 16 ff., sowie Möllmann 1977.
Vgl. Wittgenstein 1993b, S. 288 (PU 85).
Vgl. Möllmann 1976, S. 32 ff., sowie insbes. H.J. Schneider 1994, S. 28 ff.
Wittgenstein 1993b, S. 344 (PU 199); vgl. bereits ders. 1984, S. 322 f. und S. 346.
Wittgenstein 1993b, S. 279 (PU 68); vgl. hierzu auch Giddens (1984), S. 150 f.
Vgl. Wittgenstein 1993b, S. 278 (PU 66), erläuternd auch Möllmann 1977, S. 58 ff.
Vgl. Giddens 1984, S. 150, sowie ders. im Gespräch mit Kießling 1988b, S. 291. H.J. Schneider (1994, S. 30) schreibt in diesem Zusammenhang „Die Regelformulierungen sollen den »Witz« längst bekannter Umgangsformen erinnernd auf eine Formel bringen, sie sollen von Fall zu Fall differenzieren helfen, Mißverständnisse klären und Ausflüchte sichtbar machen. Sie sollen keine vollständige Darstellung oder Regulierung einer Praxis bringen (...).“
Vgl. Kamlah 1973, S. 67.
Wittgenstein 1984, S. 405.
Wittgenstein 1984, S. 405; vgl. auch Schneider 1993.
Vgl. Kambartel 1992b, S. 273; ähnlich auch die Hermeneutik nach Gadamer 1975, S. 290 ff.
Vgl. zu dieser Problemdiagnose Tibi 1991.
Vgl. Wittgenstein 1993a, insbes. S. 22 ff., und kritisch Kambartel 1989c, S. 34 ff.
Vgl. Lueken 1992, A.G. Scherer 1995, im interkulturellen Kontext Wohlrapp 1995c, S. 159 ff.
Vgl. Kambartel 1989a, S. 123.
Giddens (1984), S. 135; vgl. ferner Ortmann 1995, S. 49 ff., und die Aussage von Giddens (1982, S. 30): „power, in its broadest sense, is precisely the capability of »making a difference« to a course of events.“ Wir bezeichnen die Fähigkeit, natürliche Elemente oder handelnde Akteure zu beeinflussen, im folgenden als »Handlungsvermögen« (»capability«) und reservieren den Terminus »Macht« für das allgemein übliche, relational. Machtverständnis. Macht i.e.S. bedeutet dann Jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“ (Max Weber 1964, S. 38); als Macht über andere führt sie zur dauerhaft gestellten, legitimierten Herrschaf. oder auch, wenn dem Machtunterworfenen keine Wahlmöglichkeiten mehr offengelassen werden, zum Zwang. vgl. auch Braun/Schreyögg 1980.
Giddens (1981b, S. 162 f., und 1982, S. 29 ff.) weist daraufhin, daß menschliches Handeln gleichermaßen durch »knowledgeability« (schemabezogenes Wissen und Können) und »capability« (Handlungsvermögen oder Macht i.w.S.) gekennzeichnet ist; vgl. auch Giddens 1977b S. 134.
Vgl. Giddens 1981a, S. 47, sowie ders. 1988, S. 315 f. und S. 429.
Vgl. Giddens 1982, S. 32.
Giddens 1988, S. 77; vgl. zum Strukturbegriff auch ders. 1981b, S. 168 ff., ders. 1984, S. 143 ff., ders. 1988, insbes. S. 75 ff. und S. 432, sowie Craib 1992, S. 33 ff.
Giddens im Interview mit Kießling 1988b, S. 290 f.; vgl. auch H.J. Schneider 1994, S. 29 f.
Im Gegensatz zu Giddens (1988, S. 55 ff.) und seinem Konzept der unerkannte. Handlungsbedingungen und -folgen gehen wir davon aus, daß Strukturen weder feste Determinanten noch zufällige Ergebnisse des Handelns sind, sondern Leitplanken, die häufig im Nebel versinken, aber durch beständiges Bemühen immer wieder schrittweise verrückt werden können.
Vgl. Inglehart 1989.
Vgl. Giddens 1984, S. 146 ff., ders. 1988, S. 77 f., ähnlich auch Peters 1993, S. 78 ff.
Vgl. insbes. Parsons 1991, S. 3 ff., und Habermas 1987b.
Peters 1993, S. 68.
Kambartel 1989b, S. 47; ähnlich von Wright 1984, S. 108, und im Überblick Martens 1994.
Vgl. Peters 1993, S. 66 f., und Giddens 1984, S. 142.
Vgl. Giddens 1988, S. 217 ff., sowie Peters 1993, S. 161.
Vgl. Lorenzen 1987, S. 232 f., und ders. 1991, S. 44 f.
Beck 1986, S. 113. Vgl. zur Bedeutung und Begründung von Traditionen ferner Giddens 1993.
Vgl. Schulze 1995.
Vgl. Schimank 1996 und zu alternativen Erklärungsansätzen Peters 1993, S. 144 ff.
Vgl. Parsons/Smelser 1956, S. 14 ff., im Überblick Jensen 1980a, S. 43 ff., sowie Münch 1984.
Vgl. v.a. Luhmann 1984 und zur Kritik Haferkamp/Schmid 1987, Krawietz/Welker 1992.
Diese Abgrenzung markiert den zentralen Unterschied zum Systembegriff von Schimank (1985, 1988, 1992a), der handlungsprägende Sphären und handlungsfähige Vergesellschaftungen als Systeme bezeichnet; vgl. im Anschluß daran auch Gerhards 1994, S. 78 ff.
Damit verzichten wir auf evolutionstheoretische Prämissen, die z.B. Parsons 1975 formuliert.
»Vergesellschaftung« wird hier als Synonym für »soziale Einheit« bzw. »System« verwendet; der Begriff umfaßt damit auch die »Vergemeinschaftungen« von Weber 1964, S. 29 ff.
Peters 1993, S. 62. Diese Sichtweise markiert einen entscheidenden Unterschied zu Parsons, der den Systembegriff analytisch konzipiert und auf funktionsspezifische Aspekte beschränkt. Unser Systembegriff folgt Giddens 1984, S. 147 f., und 1988, S. 77 ff., sowie Peters 1993, S. 57 ff.
Peters 1993, S. 28.
Vgl. Peters 1993, S. 65 f.; diese Differenzierung fehlt bei Giddens 1988, insbes. S. 81 ff.
Zur Handlungsfähigkeit von Organisationen vgl. oben S. 93.
Vgl. nachfolgend Peters 1993, insbes. S. 165 ff.
Vgl. Schimank 1985, S. 430 f.
Vgl. zur Konzeptionalisierung der Organisation als Rollensystem z.B. Büschges 1983, S. 120 ff.
Peters 1993, S. 168. Dies entspricht den »Vergemeinschaftungen« von Weber 1964, S. 29.
Vgl. hierzu bereits Weber 1964, S. 30 f., sowie Peters 1993, S. 61 f.
Vgl. Schimank 1988, S. 622 ff., ders. 1992a, S. 173 ff., sowie Gerhards 1994, S. 80 f.; der dort thematisierte Systembegriff entspricht unserer Rede von Sphären.
Diese Interpretation folgt Peters (1993, S. 173); sie wendet sich gegen die Parsons-Tradition.
Vgl. Schimank 1988, 1992a.
Peters 1993, S. 172. In ähnlicher Weise definiert Biesecker (1994a, 1994b, 1994c) die Ökonomie als Raum sozialen Handelns, in dem diverse Institutionen materielle Ansprüche absichern.
Vgl. Büschges 1983, S. 171 ff.
Vgl. Mayntz 1980, Sp. 2044, grundlegend Dahrendorf 1977 und im Überblick Joas 1978.
Vgl. Giddens 1988, S. 73.
Vgl. zu einer solchen Lesart der Rollentheorie Löhr/Bischof 1993, S. 11 ff. und S. 21 f.
Vgl. Banton 1965, S. 13 ff., und zu den Grenzen dieser Sichtweise Mayntz 1980, Sp. 2050 f.
Vgl. zu Rollenkonflikten Parsons 1991, S. 280 ff., im PR-Kontext Steinmann et al. 1993, S. 37 f.
Vgl. grundlegend zur Integrationsproblematik z.B. Habermas 1988, S. 68 f.
Vgl. Epskamp 1994, Giddens 1988, S. 80, Peters 1993, insbes. S. 23 ff., S. 41, und S. 92 ff.
Vgl. die Systematisierungen von Angell 1972, Peters 1993, S. 41.
Vgl. im betriebswirtschaftlichen Kontext Rühli 1992, Sp. 1165, und Macharzina 1995, S. 362.
Vgl. unten S. 208 ff.
Die Rede von potentielle. Konflikten verweist darauf, daß unsere Überlegungen zur sozialen Integration keineswegs erst ex post ansetzen, um manifeste Differenzen beizulegen, sondern daß es uns stets auch um die proaktive Vermeidung von Interessen- und Handlungskonflikten geht.
Diese Trias folgt Habermas 1991; vgl. ferner Peters 1993, S. 92 ff., und Kambartel 1992, S. 275. Die methodisch-konstruktive Unterscheidung von Mittel- und Zweckkonflikten wird damit um eine differenziertere Analyse der Zweckbestimmungen erweitert.
Vgl. Lorenzen/Schwemmer 1975, S. 149 f., Schwemmer 1976, S. 25, Habermas 1991, S. 101 f., im betriebswirtschaftlichen Kontext z.B. Braun/Schreyögg 1977, S. 195, Gerum 1977, S. 210.
Vgl. Habermas 1991, S. 102. Dies entspricht der klassischen betriebswirtschaftlichen Sichtweise von Schmalenbach (»Wirtschaften heißt wählen«); vgl. Löhr 1991, S. 48, Anm. 32.
Vgl. z.B. Lorenzen/Schwemmer 1975, S. 149 f., Lorenzen 1978a, S. 28.
Dies entspricht der Aufgabenstellung des kritischen Rationalismus, vgl. Albert 1991. Zur Zweckrationalität vgl. ferner Weber 1964, S. 18, und Habermas 1987a, insbes. S. 377 ff.
Vgl. Peters 1993, S. 93.
Vgl. Habermas 1991, S. 102 f.; zu Klugheit und Moral auch Frankena 1986, S. 23.
Vgl. Kambartel 1974a, S. 65 ff., Lorenzen/Schwemmer 1975, S. 149 ff., Schwemmer 1976, S. 25, im betriebswirtschaftlichen Kontext auch Löhr 1991, S. 48.
Kambartel 1974a, S. 65, vgl. auch Janich et al. 1974, S. 113 ff.
Vgl. Kambartel 1974a, S. 65.
Habermas 1991, S. 103.
Vgl. zu diesen klassischen Fragen Frankena 1986, S. 27 und S. 77 f., Cortés Rodas 1993, S. 69.
Unter Ethik verstehen wir hier die (methodische) Reflektion über die Zwecke des Handelns, mit der stets eine Kritik der faktischen Zwecksetzungen und Interessen einhergeht. Im Unterschied zu Lorenzen (1991, S. 37), Steinmann/Löhr (1994a, S. 8 ff.) und mit Habermas (1991, S. 103), Wingert (1993, S. 131 ff.) verwenden wir den Terminus »Ethik« jedoch nicht nur für transsubjektive Orientierungen (Moralnormen), sondern auch für subjektive Konzeptionen des Guten.
Vgl. Habermas 1991, S. 108 f., ders. 1992, S. 198 f. Lorenzen (1985, 1987, 1989) bezeichnet dagegen alle Arten von Zweck- und Interessenkonflikten als ethisch-politische Probleme.
Vgl. Peters 1993, S. 93.
Vgl. Frankena 1986, S. 27 und S. 78, sowie Habermas 1991, S. 105 ff.
Peters 1993, S. 93.
Gethmann 1992, S. 152. Vgl. zu weiteren Kritiklinien Hubig 1995.
Vgl. zur diesbezüglichen Kritik der Universalpragmatik (Habermas 1983, 1986, 1992) Kambartel 1989c, Lueken 1992, S. 223 ff., und bzgl. der Transzendentalpragmatik (Apel 1973, Kuhlmann 1985) insbes. Gethmann 1987, 1993b.
Vgl. Kambartel 1993d, S. 11, mit ähnlichem Ergebnis auch Rawls 1993.
Vgl. vor allem Kambartel 1989b und 1992, ferner HJ. Schneider 1994, S. 43.
Vgl. Kambartel 1991, S. 121, sowie Giddens 1993, S. 483 ff.
Die Abgrenzung zwischen der Frage nach dem Guten und dem Gerechten wurde von der sprachphilosophisch motivierten Ethik lange Zeit vernachlässigt. Sie wurde im Gefolge der Kommunitarismus-Diskussion (Mclntyre, Sandel, Charles Taylor, Walzer; vgl. Brumlik/Brunkhorst 1993, Honneth 1993) wieder aufgegriffen; vgl. v.a. Habermas 1986, ders. 1992, Wingert 1993, Cortés Rodas 1993, S. 69 ff., Kambartel 1992, 1993d, Gethmann 1992, S. 165 ff.
Vgl. hierzu auch den kontrastierenden Vergleich von Habermas 1991, S. 105 ff.
Vgl. Lorenzen 1985, S. 164.
Vgl. Schwemmer 1976, S. 37, und Lorenzen/Schwemmer 1973, S. 150, die darauf hinweisen, daß die Bewältigung von Mißverständnissen bei der gemeinsamen Konfliktbewältigung eine vorab zu lösende Teilaufgabe der Überwindung von Mittel- und Zweckkontroversen ist.
Anders als Lorenzen/Schwemmer (1973, S. 150) behandeln wir die Bewältigung von Mißverständnissen damit nicht als eine Quantite négligeable, die der eigentlichen Konfliktlösung unterzuordnen und deshalb nicht weiter zu thematisieren ist.
Vgl. Knapp 1978, A.G. Scherer 1993, S. 222, Anm. 78, ähnlich Wohlrapp 1979, S. 142.
Vgl. auch oben S. 95 ff.
Vgl. etwa Giddens 1992a, S. 26 f., und ders. 1995a, S. 28 ff.
Vgl. Habermas 1987b, insbes. S. 229 ff.
Vgl. Habermas 1973a, S. 11 ff., ders. 1987b, S. 173 ff. und S. 223 ff; zur Kritik Peters 1993, S. 41 f. und S. 202 f., sowie Dietz 1993.
Vgl. v.a. Giddens 1988, S. 80 f., S. 192 ff., S. 431 f., ders. 1995b, sowie Calhoun 1992, S. 207 f.
Vgl. Giddens 1992a, S. 26, ders. 1995a, S. 17 ff.; im Hinblick auf den sozialen Wandel auch ders. 1995b, S. 155 ff. Der Wandel der raumzeitlichen Wahrnehmung wird in modernen Gesellschaften wesentlich durch die Entwicklung der (Massen-) Medien beeinflußt; vgl. Großklaus 1995.
Giddens 1988, S. 81.
Vgl. Giddens 1988, S. 80; sein Systembegriff stimmt mit dem von uns vorgeschlagenen überein.
Vgl. zu entsprechenden PR-Konzepten unten S. 367 ff. und Steinmann et al. 1993, Kresse 1995.
Giddens 1988, S. 81.
Vgl. Parsons 1980a, 1980b, 1980c, im Überblick Jensen 1980b, Münch 1982, S. 123 ff., sowie Habermas 1980, 1987b, S. 269 ff. und S. 384 ff. Zur vergleichenden Rekonstruktion vgl. Künzler 1989, zu den empirischen Anschlußstellen vgl. Münch 1995, S. 159 ff.
Jensen (1984, S. 153) bezeichnet Medien als „selektive Verstärkungs. und Transfermechanismen“. vgl. zum soziologischen Medienbegriff auch ders. 1980b, S. 11 ff.
Vgl. hierzu bereits die »Philosophie des Geldes« von Simmel 1989, S. 448 ff.
Giddens (1992, S. 26) bezeichnet sie deshalb auch als „entflechtende Mechanismen“.
Vgl. zum Vertrauensbegriff Luhmann 1989, Gambetta 1988, Giddens 1995a und im Kontext der PR-Theorie Ronneberger/Rühl 1992, S. 237 ff., Bentele 1994a, Vercic/Grunig 1995, S. 13 f.
Vgl. Luhmann 1989, S. 1, und Giddens 1995a, S. 48.
Luhmann 1989, S. 1.
Giddens 1995a, S. 117. An anderer Stelle beschreibt Giddens das Basisvertrauen als einen „protective cocoo., which all normal individuals carry around with them as the means whereby they are able to get on with the affairs of day-to-day life“ (Giddens 1991, S. 40).
Vgl. Giddens 1995a, S. 117 ff., der sich hier vor allem auf Erikson 1965 bezieht.
Vgl. Luhmann 1989, S. 1, sowie Giddens 1995a, S. 126 f.
Mit den folgenden Unterscheidungen bemühen wir uns um eine Präzisierung der Konzeption von Giddens (1995a, S. 44 ff.), der i.U. zu Luhmann (1989 und 1984, S. 179 ff.) Vertrauen (trust) nicht als Gegensatz, sondern als Unterfall von Zuversicht bzw. Zutrauen (confidence) konzipiert und es damit vom schwachen Wissen (weak inductive knowledge) abhebt.
Vgl. Giddens 1995a, insbes. S. 40, S. 48 f., S. 50 f., S. 73.
Vgl. Giddens 1995a, S. 34 und S. 39 f.
Das mehr oder minder große Vertraue. eines Akteurs in seine Perzeptionen von abstrakten Personen, Organisationen und Strukturmustern ist also von den Eigenschaften zu unterscheiden, die diesen Vertrauensobjekten zugeschrieben werden. Eine solche Eigenschaft bzw. Imagedimension kann die Vertrauenswürdigkei. bzw. Glaubwürdigkei. eines (korporativen) Akteurs sein, die dann relevant wird, wenn man dessen Aussagen (Berichte, Kommentare, Prognosen) beurteilen will. Aus methodischer Sicht tritt sie neben andere Eigenschaften wie Prominenz, soziales Prestige, Fachkompetenz, moralische Integrität u.a.; vgl. unten S. 130 f.
Vgl. die empirisch gestützten Aussagen von Inglehart 1989, S. 49 ff.
Vgl. oben S. 95 ff. Die Einsicht verweist u.a. darauf, daß das v.a. in der Corporate Identity-Literatur immer wieder skizzierte Spannungsfeld von »wahren« und perzipierten Eigenschaften, von Identität und Image, in die Irre führt. Es kann dabei nur um den Vergleich verschiedene. Einschätzungsprofile gehen, die von unterschiedlichen Akteuren in divergierenden Kontexten, aber stets intersubjektiv generiert werden; vgl. auch Rühl 1993, S. 62 ff.
So sprechen wir im allgemeinen nicht vom Image, sondern schlicht von den Eigenschafte. unserer Familienmitglieder, Bekannten und Kollegen, wohl aber vom Imag. eines Politikers oder Großunternehmens; vgl. zum methodologischen Hintergrund Weber 1985, S. 298 ff.
Vgl. zum Imagebegriff grundlegend Bromley 1993, ferner Rühl 1993, J.E. Grunig 1993, Hesse/ Gedeichter 1993, im Kontext der PR-Theorie Szyszka 1992 und B. Schulz 1992, S. 33 ff., aus Sicht der Marketingforschung Trommsdorff 1987, Barich/Kotler 1991 und Huber 1993.
Bergler 1991, S. 31 (Hervorhebungen geändert); vgl. grundlegend bereits ders. 1963.
Vgl. z.B. Huber 1993, S. 27. Barich/Kotler (1991, S. 96 ff.) sprechen hier von Imagefaktoren. In Analogie dazu sprechen wir bei erfahrungsgestütztem Wissen von Eigenschaftsmerkmalen.
Im übertragenen Sinn spricht man diese Glaubwürdigkeit nicht nur (korporativen) Akteuren, sondern auch ihren Handlungen (Reden) bzw. Handlungsprodukten (Zeitungen) zu.
Die empirische Messung setzt jedoch an den Imagedimensionen an; vgl. unten S. 339 ff.
Vgl. Landsch 1995, S. 219 ff., Baerns 1995a, S. 24 ff., Hesse/Gelzleichter 1993, S. 416 ff.
Vgl. die Analogien bei Bentele 1992, 1994a sowie Szyszka 1992, B. Schulz 1992, S. 38 ff.
Giddens 1990, S. 80 (im Original kursiv). Die deutsche Übersetzung (Giddens 1995a, S. 103) spricht hier recht unglücklich von »gesichtsabhängigen Bindungen«.
Vgl. im wirtschaftswissenschaftlichen Kontext bereits Granovetter 1985, 1990.
Vgl. im Hinblick auf vertrauenstheoretische Fragestellungen Giddens 1995a, S. 116 f., und Ben-tele 1994a, S. 141 f., sowie insbes. Coleman 1991, S. 232 ff. Zur Rolle von Dritten bei der Imagegenese vgl. Boulding 1956, Bentele 1992, S. 157 ff., Hesse/Gelzleichter 1993, S. 411 ff.
Vgl. hierzu Bentele 1988, 1992 und 1994a sowie Hesse/Gelzleichter 1993.
Vgl. zum Thema Vertrauen und PR bereits Bentele 1992, 1994a sowie B. Schulz 1992, S. 36 ff.
Vgl. — auch zum nachfolgend angeführten Beispiel — Peters 1993, S. 114, im wirtschaftswissenschaftlichen Kontext ferner Biesecker 1992, S. 60 ff., 1994a, 1994b, Bouckaert 1994, S. 158 ff.
Habermas 1987b, S. 413. Eg. ist hier der jeweils Handelnde (eine Person oder eine Korporation), Alte. ein mit diesem im Interaktionszusammenhang stehender Akteur.
Vgl. einerseits Parsons 1980a und 1980b sowie Jensen 1980b, andererseits Habermas 1980 und 1987b, S. 269 ff., S. 384 ff. Ein Überblick und Vergleich findet sich bei Künzler 1989.
Parsons (1980a), S. 72 (im Original teils kursiv), weiterführend vgl. Habermas 1980, S. 97 ff.
Vgl. vor allem Habermas 1987b, S. 173 ff., und zur Kritik oben S. 122, Anmerkung 448.
Vgl. in diesem Sinne auch Peters 1991, S. 28 ff., sowie Schimank 1992a, S. 166 f.
Vgl. ausführlicher oben S. 86 ff. und S. 95 ff.
Vgl. Habermas 1989b, S. 574.
Vgl. Habermas 1987b, S. 270 f.
Peters 1993, S. 42.
Insofern treten dann auch allokative Ressourcen, die zum Eingreifen in die natürliche Welt befähigen, hinter autoritative Ressourcen zurück, die intersubjektive und prinzipiell reflektionszu-gängliche Handlungen ermöglichen. Die deskriptive Gleichordnung von Macht und argumentativer Interaktion bei Giddens — vgl. oben S. 100 f. — wird an dieser Stelle aufgehoben.
Vgl. ausführlicher oben S. 86 ff.
Dementsprechend verwenden Parsons und später auch Habermas (1980) sowie Peters (1993, S. 229 ff.) die Sprache als Kontrastfolie für ihre jeweilige Integrationstypologie.
Vgl. Steinmann/Löhr 1994a, S. 94 ff., Steinmann/Schreyögg 1993, S. 81 f.
Vgl. Habermas 1989b, S. 602 f., und Peters 1993, S. 203.
Diues entspricht dem Moralprinzip von Schwemmer 1974, insbes. S. 86 ff.
Vgl. oben S. 116 ff.
Vgl. oben S. 122 ff.
Vgl. oben S. 131 ff.
Vgl. Janich et al. 1974, S. 115, dort allerdings nur mit Blick auf Interessenkollisionen.
Vgl. unten S. 301 ff. und S. 358 ff.
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Zerfaß, A. (2004). Sozialtheoretische Grundlagen. In: Unternehmensführung und Öffentlichkeitsarbeit. Organisationskommunikation. Studien zu Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90046-9_3
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