Auszug
Im Freiwilligensurvey von 1999 zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement in Deutschland erbrachte die geschlechtsspezifische Analyse zum Teil Ergebnisse, die geläufigen Einschätzungen widersprachen.108 So zum Beispiel der Befund, dass Frauen weniger häufig freiwillig engagiert sind als Männer – vor allem aus der Sicht des sozialen Ehrenamts ein überraschendes Ergebnis. Freiwilliges Engagement, das zeigte der Freiwilligensurvey, umfasst aber wesentlich mehr als das soziale Ehrenamt im engeren oder weiteren Sinne. Ein erheblicher Teil des freiwilligen Engagements wird von den vorrangig im Vereinswesen angesiedelten sportlichen, kulturellen und freizeitbezogenen Tätigkeiten bestimmt. Dazu kommen die Bereiche „Politik“, „Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste“, „Berufliche Interessenvertretung“ sowie „Umwelt- und Tierschutz“. Besonders das Vereinswesen, aber auch die Tätigkeiten in Parteien, Verbänden und Gewerkschaften sowie in den Feuerwehren und Rettungsdiensten sind typischer für männliches Engagement. Männer werden auch häufiger in ämter gewählt oder üben Leitungs- und Vorstandsfunktionen aus. Charakteristischer für Frauen sind betreuende und helfende Funktionen, oft mit konkretem Bezug auf Personen, vor allem Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Picot, S., Gensicke, T. (2006). Einleitung. In: Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999–2004. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90043-8_15
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15257-8
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